Der Streit um die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hält an. Jetzt sieht der Chef des Telefonkonzerns Arcor, Harald Stöber, bei Komplettanschlüssen „die Gefahr der Remonopolisierung“. Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) halte hier einen Marktanteil von über 95 Prozent, und das ändere sich vorerst auch nur sehr langsam, sagte Stöber der Tageszeitung „Die Welt“.
Er halte dies für „dramatisch“. Denn der Markt bewege sich immer mehr hin zu Komplettanschlüssen. An Boden verlören hingegen Anbieter von Call-by-Call – wo der Verbraucher für jeden einzelnen Anruf den Anbieter auswählt – und Preselection – wo der Verbraucher für seine Telefonate ein bevorzugtes Unternehmen für seine Gespräche einstellt. Gerade auf diesem Feld seien „faire Marktbedingungen“ erforderlich, sagte Stöber. „Die Regulierung sollte hier endlich mal ein klares Zeichen setzen.“
Vor kurzem hatte der der Verband der deutschen Internet-Wirtschaft, eco Electronic Commerce Forum e.V. (Köln) kritisiert, dass die RegTP zu einem „zahnlosen Tiger“ verkommen könne. Als Grund nennt Eco „aktuelle Gerichtsurteile“.
Die Behörde hatte im Sommer einen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung der Deutschen Telekom bei Mietleitungen nachgewiesen und dem Unternehmen Sanktionen auferlegt, gegen die der Rosa Riese vor Gericht gezogen war. Vor kurzem habe das Verwaltungsgericht Köln die Sanktionen der RegTP mit der Begründung verworfen, die Entscheidung habe gar nicht im Ermessen der Behörde gelegen, beklagt eco.
Jetzt habe das Gericht auch die Entscheidung der RegTP zu den Bedingungen, unter denen die Telekom ihren Wettbewerbern die Lieferung der sogenannten „letzten Meile“ zum privaten Endkunden garantieren muss, im Eilverfahren gestoppt. Während der Mietleitungsbeschluss „nur“ die Geschäftskunden anderer Telekommunikationsgesellschaften außer der Telekom treffe, habe „die negative Letzte-Meile-Entscheidung in erheblichem Maße Auswirkungen für Privatkunden“, so der Geschäftsführer Harald Summa.
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Arcor-Hotline, Tel.: 0800 / 1070800
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