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IDC: Web Services sind noch eine Dekade entfernt

Das Versprechen der Web Services(WS) – Software als Service im Internet – wird sich so schnell nicht erfüllen. Nach Ansicht der Marktforscher von IDC wird es sogar noch eine Dekade lang auf sich warten lassen. Zwar würde es zutreffen, dass Web Services schon heute dazu herangezogen werden könnten, verstreute Geschäftsanwendungen über das Internet miteinander zu verbinden, „alles Weitere bleibt aber Spekulation“.

IDC führt bereits seit Monaten an, dass Software als Service eine ganze Reihe von Komponenten und Applikationen voraussetzen würde, die heute noch nicht existieren. Zusätzlich bemerkte das renomierte Institut, dass alleine die Integrationsfunktion, die den WS heute schon zugestanden wird, „eine ganze Reihe von schwierigen rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen aufwirft“. Zu nennen wären die Punkte Sicherheit, Datenschutz und das Etablieren von Standards. Wer ist beispielsweise dafür verantwortlich, wenn per WS ausgetauschte Daten in die falschen Hände gelangen? Darf ein Handelspartner die Kundendaten eines anderen Handelspartners per WS einsehen? Und welche Organisation hat die Oberhoheit über die Standardisierung der vielen Bestandteile der WS?

Neben der Frage nach den Standard stellen sich weitere bohrende Fragen, die IDC noch nicht einmal nachgegangen ist: Wie Don Deutsch, Oracles Vice President der „Standards Strategy and Architecture“-Abteilung, bereits vor Wochen erklärte, sollte beispielsweise keine WS-Sprache das Rennen machen, die den Nutzern hohe Lizenzgebühren aufzwingt. Letzteres wirft Sun jedoch dem Tandem aus Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) und IBM (Börse Frankfurt: IBM) vor.

Die IDC-Studie entfacht ganz nebenbei eine neuerliche Diskussion um die Definition von Web Services. Diese hatte ihren Ausgangspunkt im Kartellrechtsprozess gegen Microsoft. Im April dieses Jahres bekam sich der Sun-Chefstratege Jonathan Schwartz mit der Verteidigung über die Begrifflichkeit in die Haare. Im Kreuzverhör durch den Microsoft-Anwalt Steven Holley bezeichnete Schwartz Web Services als „eine Plattform“. Letztendlich lief es darauf hinaus, dass Schwartz SOAP, XML und UDDI als Web Services bezeichnen sollte. Schwartz wollte unter WS jedoch nach Möglichkeit „Alles, inklusive Downloads“ verstanden wissen. FTP sei beispielsweise ein prima Web Service, so Schwartz.

ZDNet.de Redaktion

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