Categories: Unternehmen

VDE: Mikro- und Nanoelektronik katapultiert Deutschland an die Weltspitze

Konstanter Optimismus ist die Sache des VDE: Nun teilte der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik mit, Deutschland entwickle sich zum Mikroelektronik-Standort mit Zukunft. Diese Ansicht stützt sich auf die neuste hauseigene Studie „Schlüsseltechnologien 2010“, für die 300 Experten aus Forschung, Entwicklung und Technologie befragt wurden.

Mit Infineon Technologies (Börse Frankfurt: IFX), ST Microelectronics und Philips fänden sich drei europäische Unternehmen unter den Top Ten der Chip-Hersteller weltweit. Im Bereich der Mikro- und Nanoelektronik müssten sie sogar zur Spitzengruppe gerechnet werden. Die in diesen Bereichen betriebene Miniaturisierung der Technik ermögliche die Integration ganzer Rechnersysteme in einem einzigen Chip von der Größe eines Fingernagels.

Die Verfügbarkeit und Vernetzung von Informations- und Computertechnik, das so genannte „Ubiquitous Computing“, werde für die Mikroelektronik und für Mikrotechniken zur Herausforderung der Zukunft: In allen Lebensbereichen sollen winzige, überall einsetzbare Prozessor-, Sensor-, Speicher- und Senderchips den Alltag der Menschen erleichtern. Ein großes Entwicklungspotential eröffnet dabei die UMTS-Technik.

Verbessert sei die deutsche Position auf dem Mikroelektronikmarkt durch gemeinsame Anstrengungen von Industrie, Forschung und öffentlicher Hand geworden. Der Einsatz von 300 Millimeter-Wafern, der Bau neuer Fabriken und Reinräume, das Gebiet System-on-Chip für spezielle Bereiche (Automotive, Kommunikation, Chipcard), die Einführung neuer Lithographie-Verfahren, die Leistungselektronik, Materialforschung für die Halbleitertechnik oder die Magnetoelektronik seien dafür Beispiele.

Deutlich sichtbare Erfolge habe die Mikroelektronik-Industrie für die schwierige wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Bundesländern gebracht. Inzwischen würden die ostdeutsche Elektroindustrie nahezu 70.000 Beschäftigte zählen. Unterstützt durch Strukturförderprogramme von EU, Bund und Ländern seien neue Technologiestandorte in Ostdeutschland entstanden. Ein Paradebeispiel für erfolgreiche Technologie- und Strukturförderung sei das erwähnte integrative 300 Millimeter-Wafer-Projekt des BMBF, an dem neben den Konzernen Infineon, AMD (Börse Frankfurt: AMD), Motorola (Börse Frankfurt: MOT) und Wacker rund 50 mittelständische Unternehmen und Institute aus sieben Bundesländern beteiligt waren. Als Nummer Eins unter den ostdeutschen Standorten könne Dresden genannt werden, einer der größten Mikroelektronikstandorte Europas. In und um Dresden sind nach VDE-Schätzungen 500 Firmen mit 20.000 Arbeitsplätzen im Elektronik-Umfeld tätig.

Über diese diskutieren Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik auf dem VDE-Kongress 2002 „Networlds„, der vom 21. bis 23. Oktober 2002 in Dresden stattfindet. Der Technik-Event steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago