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Zehn Prognosen, die unsere Welt verändern

3. Makroökonomischer Boom durch Unternehmenskooperation
Erfüllt sich die Vorhersage unter Punkt 2, würde die allgemeine Wirtschaftslage durch einen starken Anstieg an Produktivität und Effizienz gekennzeichnet sein. Es scheint eine logische Schlussfolgerung, dass über Branchensegmente oder andere Wertschöpfungsketten hinweg eng verbundene Unternehmen eine erhöhte Produktivität erreichen, was sich wiederum positiv auf die Makroökonomie auswirken würde. Das klingt sehr schlüssig, allerdings müssen hierfür zunächst die in Punkt 2 geschilderten Hindernisse ausgeräumt werden. Man stelle sich vor, wie viele Einsparungen und wie viel mehr an Produktivität es mit sich bringen würde, wenn die Regierung einen solchen Geschäftsprozess und eine derartige Architektur übernehmen würde. Ich gebe zu, dass man sich dies nur schwer vorstellen kann – für den privaten Sektor müssten sich diese positiven Auswirkungen jedoch in dem von Gartner prognostizierten Zeitrahmen erzielen lassen.

4. Bei starker Konjunktur entlassen erfolgreiche Unternehmen Millionen Mitarbeiter
Unter der Bedingung, dass die Produktivität aufgrund der Verbesserungen im IT-Bereich wie in den Punkten 2 und 3 beschrieben ansteigt, sieht Gartner einen sinkenden Bedarf an Arbeitskräften. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie in der industriellen Landwirtschaft: Die technologische Entwicklung wird einen Punkt erreichen, an dem die Automatisierung durch IT-Systeme den menschlichen Arbeitseinsatz erheblich reduzieren wird. Gartners Annahme zur strategischen Planung lautet, dass Internet-basiert operierende Unternehmen mit einer 70%igen Wahrscheinlichkeit bis 2005 10 % weniger Mitarbeiter und mit einer 60%igen Wahrscheinlichkeit bis 2010 30 % weniger Mitarbeiter beschäftigen werden.

Dieser Voraussage zufolge sollte sich jeder technische Angestellte nach einen anderen Betätigungsfeld umsehen. Angesichts der Entlassungswelle während des Konjunkturabschwungs der letzten Jahre erwarte ich jedoch eher, dass eine erneute Erholung den Markt für IT-Produkte und entsprechende Fachleute zunächst beleben wird und einige dieser Mitarbeiter wieder eingestellt werden. Es scheint, dass diese beiden gegenläufigen Kräfte die Situation noch einige Jahre lang beherrschen werden. Ich glaube nicht, dass die Mehrzahl der Unternehmen in der Lage sein wird, ihre Prozesse noch vor Ende dieses Jahrzehnts optimal zu rationalisieren.

5. Weiterhin Firmenfusionen in vielen Branchen
Nach Gartners Prognose wird bis 2004 in den meisten Branchen mindestens ein Major Player durch Firmenauflösung oder Zusammenschluss vom Markt verschwinden. Das ist eine sehr vorsichtige Schätzung. Es werden noch mehr Dot-Com-Unternehmen abtreten müssen, und viele Kleine werden von den Großen gefressen. Claunch meint, dass die Wirtschaft in eine oligopole Phase eintreten wird, in der die Unternehmenslandschaft von wenigen Firmen bestimmt wird, und dass es erst 2007 wieder zu Innovationen und Wachstum kommt.

6. Moores Gesetz behält auch in diesem Jahrzehnt seine Gültigkeit
Gartner räumt eine 70%ige Wahrscheinlichkeit ein, dass Moores Gesetz unvermindert bis 2011 seine Gültigkeit behält. Diese Theorie postuliert, dass die Prozessorleistung sich alle 18 Monate verdoppelt. Ein typischer Desktop-Computer von 2008 wird nach Gartners Ansicht 4 bis 8 CPUs mit 40 GHz, 4 bis 12 GB RAM-Speicher und 1,5 TB Festplattenkapazität besitzen und über ein 100-GBit/s-LAN vernetzt sein. 2011 werden Prozessorleistungen von 150 GHz und Speicherkapazitäten von 6 TB üblich sein. Es gibt noch eine Reihe weiterer Technologien, zum Beispiel die Nanotube-Transistortechnik und Spintronics, die die CMOS-Technologie ablösen könnten, so Claunch.

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ZDNet.de Redaktion

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