Deutschland ist lahmer als Europa, Europa wiederum lahmer als der Rest der Welt – so lassen sich die Ergebnisse der neuesten Studie des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) zusammenfassen, die kurz vor der Eröffnung der Systems 2002 (14. bis 18. Oktober) veröffentlicht wurden: „Nicht der Markt schrumpft, sondern das Wachstum“, erklärte der Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder in München.
Es sei schon als Erfolg zu werten, dass nach einer Verdoppelung des westeuropäischen ITK-Marktes innerhalb weniger Jahre und zweistelligem Wachstum in den Jahren 1998 bis 2000 das Marktvolumen in den letzten beiden Krisenjahren nicht zurückgegangen sei, sondern nur schwächer zugelegt habe. Für das Jahr 2001 weist Bitkom ein Plus von 4,1 Prozent aus, 2002 sollen es nur noch 1,1 Prozent sein. Bereits im kommenden Jahr soll das Plus aber wieder auf 3,2 Prozent zulegen.
Ganz anders sähe die Situation in Deutschland aus: Das bevölkerungsreichste Land Westeuropas sei das Einzige, dessen ITK-Mark im aktuellen Jahr schrumpfe: Auf 1,3 Prozent beziffert Bitkom das Minus. Auch das Wachstum im kommenden Jahr liege mit 0,7 Prozent noch deutlich unter dem europäischen Schnitt. Als Grund für das Nachhinken der Deutschen nennt Rohleder die hohe Belastung durch die UMTS-Lizenzen: Wären diese nur zehn Prozent billiger ausgefallen und das eingesparte Geld in den ITK-Markt geflossen, könnte auch Deutschland ein Wachstum vorweisen. Auch Großbritannien würde unter hohen UMTS-Lizenzkosten leiden, allerdings sei auf der Insel immerhin noch ein schwaches Wachstum zu verzeichnen.
Angesichts der schwachen Entwicklung in Deutschland rät der Bitkom, trotz des aktuellen Sparkurses in Bund, Länder und Gemeinden das E-Government weiter zügig voranzutreiben. Selbst ehemals sozialistische Länder wie Estland hätten Deutschland inzwischen im Bereich der elektronischen Dienstleistungen des Staates überholt.
Kontakt: Bitkom, Tel.: 030/275760 (günstigsten Tarif anzeigen)
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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