Unbegrenzte Musik-Downloads bei Pressplay

Napster erinnerte in seinen Hochzeiten an die „All you can eat“-Buffets amerikanischer Restaurantketten: Musik-Downloads bis die DSL-Leitung qualmt und das alles für lau. Die Zeiten sind vorbei und die Musikindustrie will jetzt auch im Web für die Songs bares Geld sehen. Doch bisher sind die User nur zögerlich bereit, für den legalen Download Geld zu zahlen. Pressplay versucht es jetzt mit einem neuen Preismodell: Für eine Jahresgebühr von 179,40 Dollar (dies entspricht einer Monatspauschale von 14,95 Dollar) können Musikfreunde bald so viel herunterladen wie sie wollen.

Während andere, von der Musikindustrie unabhängige, Dienste wie Napster und Kazaa dieses Feature schon vorher anboten, öffnet mit Pressplay erstmals ein Dienst der Musikindustrie die Kataloge ohne Einschränkungen. „Damit gibt Pressplay aber auch zu, dass ihr bisheriges Preismodell nicht die gewünschte Resonanz bei den Kunden gefunden hat“, so Analyst Michael Goodmann von The Yankee Group im Gespräch mit ZDNet/Cnet. „Das verwundert nicht, hatten die User doch bisher die Wahl zwischen kostenlosen unbegrenzten Downloads auf der einen Seite und einem begrenzten kostenpflichtigen Musikangebot auf der anderen Seite“, so Goodman weiter.

Pressplay hat, mit seinen Rivalen Musicnet und unabhängigen Diensten wie Listen.com, Fullaudio und Rioport, in den letzten sieben Monaten versucht, die Kunden zu überzeugen, statt der kostenlosen Tauschbörsen auf die kostenpflichtigen Angebote umzusteigen.

Um aber die Erlaubnis der Musikindustrie zu bekommen, haben alle Dienste sehr strikte Beschränkungen, was mit einem herunter geladenen Song passieren darf. So ist das Brennen auf CD oder das Überspielen auf einen portablen Player nur sehr begrenzt möglich.

So erlaubte das bisherige Preismodell von Pressplay nur den Download von 50 Songs und das Streamen von 500 Songs. Dies führte zu massiver Kritik von Kunden und Analysten. Das neue Preismodell soll diese Beschränkungen aufheben. Zusammen mit dem unbegrenzten Download soll den Usern erlaubt werden, pro Jahr 120 Songs auf CD zu brennen. Pakete mit zusätzlichen Songs sollen ebenfalls angeboten werden. Auch das Herunterladen ohne Zeitbegrenzung und die Übertragung auf portale Player soll möglich werden. Doch ähnlich wie beim Kaviar in den amerikanischen Restaurant-Ketten will Pressplay einige Songs von diesem neuen Preismodell ausschließen.

Kontakt: Sony, Tel.: 0221/59660 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Supercomputer-Ranking: Vier europäische Systeme in den Top Ten

Einziger Neueinsteiger ist das Alps-System in der Schweiz. Die weiteren Top-Ten-Systeme aus Europa stehen in…

8 Stunden ago

Angriffe mit Banking-Malware auf Android-Nutzer nehmen weltweit zu

Im vergangenen Jahr steigt ihre Zahl um 32 Prozent. Die Zahl der betroffenen PC-Nutzer sinkt…

9 Stunden ago

Künstliche Intelligenz fasst Telefonate zusammen

Die App satellite wird künftig Telefongespräche in Echtzeit datenschutzkonform mit Hilfe von KI zusammenfassen.

13 Stunden ago

MDM-Spezialist Semarchy stellt Data-Intelligence-Lösung vor

Als Erweiterung von Master-Data-Management ermöglicht es die Lösung, den Werdegang von Daten verstehen und sie…

15 Stunden ago

Apple stopft 15 Sicherheitslöcher in iOS und iPadOS

Sie erlauben unter anderem das Einschleusen von Schadcode. In älteren iPhones und iPads mit OS-Version…

15 Stunden ago

Hochleistungs-NAS-Speicher für KI-Daten

Neuer Speicher für KI von Huawei mit integrierter Ransomware-Erkennungs-Engine und deutlich geringerem Energiekonsum.

16 Stunden ago