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Die Zukunft von Global eXchange Services (GXS)

Frage: Planen Sie, nun da Sie alle Fäden in der Hand haben, grundlegende Veränderungen bei GXS, oder wollen Sie im Wesentlichen die gegenwärtigen Strategien fortführen?

Seegers: Ich denke, wir werden aggressiver auftreten. Wir wollen ganz klar weiterhin das Marktsegment B2B-E-Commerce besetzen, doch werden wir innerhalb dieses Markts aggressiver auftreten und Unternehmen aufkaufen, die unsere Technologien erweitern.

Frage: Können Sie das näher erläutern?

Seegers: Als neues Privatunternehmen haben wir unter anderem den Vorteil, dass wir über eigenes Kapital verfügen und Technologie-Experten beschäftigen können, die zuvor an einer Zusammenarbeit nicht interessiert waren, da wir bei GE Teil eines größeren Unternehmens waren.

Frage: Bis 31. Oktober gehören Sie noch zu dem finanzstarken Unternehmen GE. Werden Sie nach dem Verkauf an die Börse gehen müssen, um auch weiterhin volle Kassen zu haben?

Seegers: Ja. Vorausgesetzt, dass an den Finanzmärkten ein positives Klima für Börsengänge herrscht, werden wir nach meiner Meinung in drei bis fünf Jahren den Schritt zur Aktiengesellschaft schaffen.

Frage: Was wird für Sie und Ihr Team die größte Herausforderung darstellen, wenn GXS erst einmal auf eigenen Füßen steht?

Seegers: Das hat gar nichts mit „auf eigenen Füßen stehen“ zu tun. Die größte Herausforderung wird es sein, das gekaufte Unternehmen schnell und erfolgreich zu integrieren. Und das wird nicht einfach. Wir bringen die Best Practices von GE mit, die sich als recht erfolgreich erwiesen hatten. Durch GE Capital wurde ein Plan für die Übernahme und Integration aufgestellt, der uns als Wegweiser dienen wird.

Frage: Lassen Sie uns über Ihre Rolle als Provider für E-Commerce-Lösungen sprechen. Ursprünglich lautete die Vision von GXS, den B2B-Markt zu erobern und Software und Dienste für E-Commerce anzubieten. Der B2B-Markt ist in den letzten eineinhalb Jahren jedoch stark eingebrochen. Ist die Kritik, dass zu viel versprochen und zu wenig geleistet wurde, berechtigt?

Seegers: Allgemein betrachtet, war die Kritik an der Branche sicherlich berechtigt. Man muss jedoch differenzieren. So verdienen zum Beispiel viele der Unternehmen, die vor allem ins Marketing investierten und andere Unternehmen zu überhöhten Preisen aufkauften, durchaus Kritik. Es wurden übertriebene Versprechungen gemacht, ohne die Komplexität dieses Bereichs gut zu kennen.

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ZDNet.de Redaktion

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