Durch Betrug verlor der Online-Handel im letzten Jahr 700 Mio. US-Dollar an Waren, so Avivah Litan, Finanz-Analyst für das Marktforschungsunternehmen Gartner. Einige große Internet-Händler verfügen über Software, die Transaktionen überwacht und den Verkauf an verdächtige Kunden verweigert. Litan schätzt, dass dies die Online-Shops zwischen 5 und 8 Prozent ihres Umsatzes kostet.
Eine Studie von Gartner zeigt außerdem, dass 5,2 % aller Online-Shopper Opfer von Kreditkartenmissbrauch geworden sind und 1,9 % von Identitätsraub.
„Das sind beeindruckende Zahlen, die einem schon Angst einjagen können“, sagte Litan. „Damit hat das Internet einen gewaltigen Klotz am Bein.“
Geschickte Hacker schütteln Ermittler ab, indem sie zwischen mehreren Servern wechseln, bevor sie einen Angriff starten. Nach der Flucht von der angegriffenen Website, mit Kreditkartennummern oder anderer Beute im Gepäck, löschen die Eindringlinge sofort alle Logdateien auf jedem der benutzten Server, so dass jeglicher Hinweis auf ihre Anwesenheit getilgt wird.
Aufgewachsen mit der halsbrecherischen Geschwindigkeit des „Internet-Zeitalters“ setzen die Hacker der digitalen Generation auf Schnelligkeit als wichtigste Waffe. Wie mit allen kriminalistischen Ermittlungen ist auch mit dem Verfolgen von Online-Verdächtigen ein zeitraubendes Durchsuchen von Aufzeichnungen verbunden, was oft auch noch richterliche Genehmigungen erfordert, wodurch den Hackern ein nicht einzuholender Vorsprung entsteht.
Zwar können FBI-Agenten richterliche Genehmigungen auch kurzfristig erhalten, doch verlieren sie oft entscheidende Zeit mit deren Umsetzung. Agenten verbringen manchmal Tage damit, sich durch digitale Nebelwände zu kämpfen, die durch mehrere Server erzeugt wurden, für die mehrere entsprechende Gerichtsbescheide erforderlich sind.
Die US-Regierung unternimmt Schritte, um die Rahmenbedingungen für den Kampf gegen Internet-Kriminalität zu verbessern. FBI-Direktor Robert S. Mueller gründete im Dezember eine neue Abteilung, (Cybercrime Unit) und die Regierung Bush hat auf Bundesebene zusätzlich 50 Staatsanwälte eingestellt, um dem Problem landesweit zu begegnen.
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