Sven kommt, Phenomedia geht: Die Erfinder des beliebten Moorhuhn-Spiels und des Nachfolgers „Sven kommt“, haben gestern beim Amtsgericht Bochum die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft beantragt.
Die zur Fortführung des Unternehmens (Börse Frankfurt: PNM) erforderliche Liquidität habe nicht nachhaltig sichergestellt werden können. Es seien zwar aussichtsreiche Gespräche mit potenziellen Investoren geführt worden, diese konnten laut dem Unternehmen jedoch nicht innerhalb der zwingenden gesetzlichen Fristen zum Abschluss gebracht werden.
Vor kurzem wurde bekannt, dass der ehemalige Phenomedia-Vorstandsvorsitzende Markus Scheer sowie Ex-Finanzchef Björn Deer Bilanzen gefälscht haben. Dies sei seit Mitte 2001 durch die Verbuchung fingierter Aufträge in Höhe von rund zehn Millionen Euro geschehen.
Die beiden Vorstände des Spieleentwicklers waren Mitte April ihrer Ämter enthoben worden (ZDNet berichtete). Der Vorstand erklärte in einer Ad hoc-Meldung, dass Anhaltspunkte dafür bestehen, „dass der Quartalsbericht der Gesellschaft zum 30.09.2001 sowie der Entwurf des Jahresabschlusses zum 31.12.2001 unrichtig sind“. Kurze Zeit später hatte eine Sonderprüfung durch die Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth und Klein begonnen.
Phenomedia gab Ende März für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Umsatz von 25,8 Millionen Euro bekannt. Das lag deutlich über dem Vorjahresumsatz von 16,3 Millionen Euro sowie über den mit 18 Millionen Euro sehr konservativen Erwartungen.
ZDNet hat in einem News-Report den Aufstieg und Fall der New Economy festgehalten.
Kontakt: Phenomedia, Tel.: 02327/9970 (günstigsten Tarif anzeigen)
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