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Standards für die Web-Entwicklung mit N-Tier

Bei der Erstellung von Internet-Anwendungen bevorzuge ich die N-Tier-Entwicklungsmethodik, bei der das funktionelle Design in verschiedene Schichten oder Layer (Datenzugriff, Geschäftsregeln, Präsentation) unterteilt, und der Ablauf der Anwendung durch objektorientierte Analyse-, Design- und Modellierungstechniken definiert wird. In diesem Artikel möchte ich einige einfache Wege vorstellen, mit denen die Entwicklungsarbeit anhand von N-Tier-Methoden klarer wird.

In den vergangenen 10 Jahren habe ich viele Firmen beraten und feststellen müssen, dass es erschreckenderweise keine Standards in der Web-Entwicklung gibt. Und wo Standards fehlen, setzt sich meist das Chaos durch. Das größte Problem tritt dann auf, wenn neue Programmierer oder Berater versuchen, die Ziele der ursprünglichen Autoren der Web-Anwendung zu dechiffrieren.

Kürzlich habe ich beispielsweise eine ASP-Seite bearbeitet, die von mindestens drei Entwicklern geschrieben wurde. Der Code umfasste mehr als 3.000 Zeilen und bediente sich dreier Datenbankzugriffsmethoden. Die C++ Objekte übergaben jedes Feld als eigene Eigenschaft, die VB-Objekte verwendeten ADO, und integrierter ADO-Code rief gespeicherte Prozeduren auf. Alle verwendeten ODBC zur Verbindung mit der Datenbank. Ich habe eine komplette Woche gebraucht, um den Ablauf klar zu erkennen.

Component-Based Scalable Architecture (CSLA) für den Backend-Code mehrerer Benutzerschnittstellen

Sobald Geschäfts- und Datenobjekte implementiert sind, kann eine neue Anwendung durch Entwicklung der gewünschten Benutzerschnittstelle (UI) schnell erstellt werden. Wenn eine Anwendung beispielsweise mit einem Visual Basic-UI erstellt wurde, kann eine Schnittstelle für Broweser entwickelt werden, die auf dieselben Geschäfts- und Daten-Tier zugreift. Jedes COM-kompatible Entwicklungstool – VB, ASP, C++, Java, Delphi usw. – kann zur Erstellung des Präsentationslayers benutzt werden.

Dank CSLA sind Benutzerschnittstellen- und Geschäfts-Tier von Änderungen am Daten-Tier isoliert. Das Ergebnis ist eine Anwendung, die auf einer Datenbank, zum Beispiel MS Access, aufbaut und später mit nur wenigen Änderungen am Code der UI- und Geschäftslayer auf SQL Server oder Oracle umgestellt werden kann.

Da ADO wo immer möglich im Datendienste-Tier verwendet wird, führt eine Änderung in der Datenbank gewöhnlich nur zu geringfügigen Änderungen im Datendienste-Tier.

Für das Präsentationslayer erstelle ich meist einige Standard-Stylesheets, die die gesamte Site-Oberfläche steuern. Damit wird die Änderung von Schriftarten oder Farben zum Kinderspiel. In der objektorientierten Methode beziehen alle Seiten ihre Style-Einstellungen aus derselben Quelle.

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ZDNet.de Redaktion

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