Ministerium startet Verbraucherportal im Netz

Warum es angeblich keine blauen Gummibärchen gibt, dürfte bei schwer zu erfahren sein. Doch ansonsten soll unter der Internet-Adresse alles über Lebensmittel nachzulesen sein – „vom Acker bis zum Teller“, wie das wirbt.

Am heutigen Mittwoch will das Verbraucherschutzministerium unter www.was-wir-essen.de ein eigenes Portal über Lebensmittel freischalten. Auf der Site will die Behörde Informationen rund um BSE und Bio-Siegel sowie Ernährungstipps liefern.

Einen ähnlichen Servcie bietet bereits seit einiger Zeit die Deutsche Gesellschaft für Ernährung unter www.dge.de: Herzstück des Netz-Auftritts seien für die Verbraucher die zehn Regeln der DGE, sagte die Sprecherin der Gesellschaft, Isabelle Keller. Diese rufen etwa dazu auf, vielseitig zu essen, fünf Portionen Obst am Tag zu genießen und täglich rund 1,5 Liter zu trinken.

Mit der Internet-Plattform wolle die DGE Verbraucher erreichen, die sie nicht mehr so stark direkt bedienen könne, sagt Keller. Der Verband wendet sich verstärkt an Fachleute wie Ernährungsexperten oder Lehrer, die die Informationen weitergeben sollten. Dieser Anspruch wird auch im Netz deutlich: Nach der jüngsten Statistik der Gesllschaft werden auf ihrer Website die Fachinformationen mit 18 Prozent am stärksten genutzt, auf die Verbraucherinformationen entfallen 15,5 Prozent.

Das neue Portal des Ministeriums will sich dagegen vor allem direkt an Verbraucher wenden. Die Menschen sollten alles über die Herstellung von Lebensmitteln erfahren, aber auch praktische Tipps zur Ernährung bekommen, sagt Harald Seitz vom Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (aid), der das Portal gemeinsam mit der Zentralstelle für Agrardokumentation und -information (ZADI) betreibt.

Warum die Verbraucher sich dort bestens über ökologische Landwirtschaft oder auch Kinderernährung informieren können, liegt für Seitz auf der Hand: „Unsere Trumpfkarte ist, dass wir keine Produkte verkaufen müssen.“ Der aid arbeite unabhängig und auf wissenschaftlicher Basis, sagt sein Sprecher. Den Königsweg zur gesunden Ernährung wollen die Betreiber mit ihrem Angebot nicht weisen: „Die Erhobener-Zeigefinger-Mentalität ist glücklicherweise vorbei“, sagt Seitz. Die Verbraucher sollten einfach informiert werden und dann selbst entscheiden, was sie essen wollten. „Wir sagen auch nicht: Kauft nur Bio!“, verspricht Seitz.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

3 Stunden ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

3 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

18 Stunden ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

18 Stunden ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

1 Tag ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

3 Tagen ago