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Liberty Media will in Deutschland 10.000 Arbeitsplätze schaffen

Der US-Konzern Liberty Media will durch seinen Einstieg in den deutschen Kabelmarkt mindestens 10.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Wie Liberty-Chef John Malone und Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) am Freitag in Berlin erklärten, soll die deutsche Firmenzentrale des Medienkonzerns in München angesiedelt werden.

Außerdem sollen drei weitere Regionalzentren an zunächst nicht genannten Orten entstehen. Liberty Media hatte Anfang Dezember für 5,5 Milliarden Euro (knapp 10,8 Milliarden Mark) in bar, Aktien und Anleihen sechs Kabelnetzregionen der Deutschen Telekom gekauft. Falls das Bundeskartellamt dem Geschäft zustimmt, würde Liberty mit dann zehn Millionen Kunden auf einen Schlag größter Kabelnetzbetreiber in der Bundesrepublik.

Die Entscheidung soll Anfang Januar fallen. Malone erklärte, „die Dichte an Fernsehsendern und Internet-Firmen“ sowie die „zentrale Rolle Bayerns im europäischen IT-Geschäft“ seien ausschlaggebend gewesen für die Standortwahl München. Wie viele der Arbeitsplätze in der bayerischen Landeshauptstadt entstehen, steht noch nicht fest:

Nach Angaben von „Goto Bavaria“, der Medien-Agentur des Freistaats, soll die genaue Struktur erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Liberty will das Kabelnetz für interaktive TV-Anwendungen, Telefonie und Hochgeschwindigkeitszugänge ins Internet erschließen.

Der Konzern hatte vor kurzem angekündigt, zehn Millionen Set-top-Boxen zu verschenken (ZDNet berichtete). Mit der kostenlosen Abgabe der Empfangsgeräte für digitale TV-Angebote will der US-Kabelnetzbetreiber im kommenden Jahr auf dem deutschen Markt starten. Ziel der Aktion ist es, die rund zehn Millionen Kabelhaushalte so schnell wie möglich mit den Decodern zu versorgen.

Anfang September hatte sich die Telekom (Börse Frankfurt: DTE) sich mit dem US-Anbieter Liberty Media auf den Verkauf der sechs noch bei der Telekom verbliebenen Kabelnetz-Regionen mit zehn Millionen deutschen Haushalten geeinigt. Dem Verkauf für 5,5 Milliarden Euro (knapp 10,8 Milliarden Mark) in bar, Aktien und Optionsscheinen muss aber noch das Bundeskartellamt zustimmen. Die Bonner Behörde hat große Bedenken, weil mit Liberty erstmals ein großes Medienhaus mit eigenen Programmen weite Teile der deutschen TV-Kabelinfrastruktur in die Hand bekäme.

ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.

ZDNet.de Redaktion

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