Der Handelskonzern Spar zieht sich aus dem Geschäft mit der Bestellung von Lebensmitteln per Internet zurück. Wie das Unternehmen mitteilte, werden alle Aktivitäten der Tochtergesellschaft Einkauf 24 GmbH zum 1. November eingestellt.
Dies geschehe im Rahmen der laufenden Sanierung des Konzerns, die eine Konzentration auf den selbstständigen Einzelhandel, die Intermarché- und Eurospar-Märkte sowie den Discounter Netto vorsieht. Wie andere Anbieter litt das Unternehmen unter dem schleppenden Interesse der Kunden an der neuen Einkaufsmöglichkeit und der schwierigen Vertriebsorganisation. Der neue Spar-Chef Fritz Ammann hatte im Juni eine radikale Umstrukturierung des Verluste schreibenden Konzerns angekündigt.
Einkauf 24 war schon damals nicht mehr zum Kerngeschäft gezählt worden. Mehrere Wettbewerber hatten sich schon in den vergangenen Monaten zurückgezogen. Nach Bundesverband des Lebensmittel-Einzelhandels werden derzeit allenfalls 0,1 Prozent der Lebensmittelumsätze im Internet gemacht.
Auch eine Reihe anderer Anbieter sind wieder von der Bildfläche verschwunden, wie etwa der Internet-Supermarkt der rheinischen Markant Südwest AG. „Es hakt noch, und momentan herrscht eher Skepsis vor“, räumte Marcus Girnau Geschäftsführer vom Bundesverband des Lebensmittel-Einzelhandels (BVL) ein.
Er prognostiziert: „Der Handel mit Lebensmitteln im Internet wird langsamer wachsen als in anderen Bereichen.“ Schon vor Wochen hieß es bei Spar, dass „erst noch Hemmschwellen in den Köpfen der Leute abgebaut werden müssen“, bevor der Einkauf per Internet zum Erfolg werden könne. Einkaufen im Internet-Supermarkt sei eben noch ein „ungewohntes Erlebnis“.
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