Nimda zieht noch immer seine Kreise

Auch am Wochenende kämpften zahlreiche Unternehmen gegen Nimda, der nur schwer aus den firmenweiten Netzwerken zu vertreiben ist, wenn er sich einmal festgesetzt hat.

„Das ist ein hartnäckiger kleiner Bastard“, sagte der Forschungschef beim Sicherheits-Consultant Neohapsis, Mike Scher. „Das ist fast wie ein Feuer zu löschen. Man entfernt ihn von einem Bereich des Netzwerks und muss wirklich sichergehen, dass er nicht zurückkommt.“

Unter Schers Kunden befindet sich ein Unternehmen aus der Fortune 500-Liste, das sich erfolgreich gegen eine Infektion zur Wehr setzte. Allerdings nur zeitweise, denn ein Mitarbeiter mit Heim-Arbeitsplatz spielte Nimda ins Netzwerk ein. Danach verteilte sich der Code mit rasender Geschwindigkeit durchs Netzwerk. „Es handelt sich um ein großes Unternehmen, so dass zahlreiche Rechner infiziert wurden“, erklärte Scher. Er benötigte nach eigenen Angaben 48 Stunden, um das System zu reinigen. „Es war wirklich schrecklich, das Ding loszuwerden.“

Internet Service Provider haben nach eigenen Angaben drastische Maßnahmen ergriffen, damit ihre Kunden aufhören, Nimda zu verbreiten und den Traffic in die Höhe zu treiben. XO Communications hatte am Freitag beinahe ein Viertel der Kundenseiten vom Internet getrennt. „Viele unsere Kunden sind Mittelständler“, erklärte XO-Sprecherin Jenna Dee. „Zu denen kommt ein IT-Fachmann, um ihr Netzwerk aufzusetzen. Aber sie haben niemanden, der sich ausschließlich um ihre Computer kümmert. Diese Art von Firmen sind am anfälligsten gegen diese Art von Angriffen.“

Auch DSL.net hatte hunderte Kunden abgeschnitten, nachdem man gemerkt hatte, dass die Rechner infiziert waren. Das berichten betroffene Kunden. DSL.net war nicht unmittelbar für einen Kommentar zu erreichen. Nimda ist aufgrund seiner Verbreitungsweise über das lokale Netzwerk sowie seine Fähigkeit, sich in Dateien und Programmen zu verstecken, schwer zu entfernen.

ZDNet hat alle Meldungen zu Nimda in einem News-Report zusammengefasst.

Kontakt: Network Associates, Tel.: 089/37070 (günstigsten Tarif anzeigen)

Symantec, Tel.: 02102/74530 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

4 Stunden ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

1 Tag ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

2 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

2 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

2 Tagen ago

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

2 Tagen ago