Categories: Workspace

IBM: Neues Verfahren bringt Durchbruch bei Festplatten

IBM (Börse Frankfurt: IBM) hat am Montag eine neue Technologie vorgestellt, die die Zukunft der Festplatten laut dem Hersteller stark beeinflussen wird. Bisher hat sich die Kapazität der Hard Drives etwa jedes Jahr verdoppelt, doch Branchenkenner waren sicher, dass sich diese Entwicklung mit der bisherigen Technologie nicht mehr lange fortführen lässt. Doch laut IBM sollen die neuen AFC-Medien (AFC: antiferromagnetically-coupled) dieses Manko der nicht mehr möglichen Verdoppelung von Speicherkapazität umgehen. So wird bei den neuen Festplatten eine dünne Schicht des nichtmagnetischen Elements Ruthenium auf die Schichten der Disk aufgebracht.

Erstmals wird die AFC-Technologie bei den Travelstar-Laufwerken eingesetzt, die IBM bereits ausliefert. Aus Wettbewerbs-Gründen habe man mit der Veröffentlichung des Herstellungsverfahrens aber noch gewartet. Der Chef der Forschungsfirma für Speichermedien Disk/Trend, Jim Porter, sagte, AFC würde die Preise für Festplatten nicht wesentlich nach oben treiben, da das Verfahren die Speicherdichte erhöht, und der Einsatz von weiteren Bauteilen wie Scheiben oder Köpfen vermieden wird.

Bisher war es möglich, 20 GBit pro Quadratzoll zu speichern. Bei den Travelstar-Platten mit AFC wird die Datendichte 25,7 GBits pro Quadratzoll betragen. Der Forschungschef von IBM, Currie Munce, erwartet eine Kapazität von 100 GBit pro Quadratzoll bis 2003, wenn die AFC-Technologie noch weiter ausgebaut wird. Das Verfahren soll bei allen Festplatten-Linien zum Einsatz kommen. Die überarbeiteten Travelstar-Laufwerke, die im Laufe des Jahres ausgeliefert werden, sollen noch einmal bis zu 33 Prozent mehr Daten speichern können.

Laut Munce werden die zukünftigen Laufwerke auch weniger Energie verbrauchen und kleiner und leiser werden. So sollen in Zukunft bis zu 400 GByte-Festplatten für Desktop-PCs und 200 MByte für Notebooks sowie sechs GByte für Microdirves normal werden. Nach Einschätzung von IBM werden Konkurrenten wie Seagate und Fujitsu auch bald mit AFC-Produkten auf den Markt kommen, da sie ebenfalls zu dem Thema forschen.

Kontakt:
IBM, Tel.: 01803/313233 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago