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Intel steigt in Mikrotechnologie-Markt ein

Intel (Börse Frankfurt: INL) hat angekündigt Geld, Forschungskapazitäten und Entwicklungsarbeit in den Bereich der mikroelektromechanischen Systeme (MEMS) zu investieren. Darunter sind in etwa Chips zu verstehen, die „denken“ und sich bewegen können. Im Detail handelt es sich bei MEMS um Prozessoren mit mechanischen Teilen, die sowohl Daten sammeln als auch aus diesen Informationen resultierende Handlungen ausführen können. So könnte beispielsweise ein MEMS mit einer Miniatur-Stimmgabel Meldungen über die Richtung ausgesandter Schallwellen sammeln und Daten weitergeben, wo ein Mikrofon aufgestellt werden muss um eine optimale Tonqualität zu erreichen.

Typischerweise besteht ein MEM-System aus einem Mikroprozessor von dem dann überflüssige Teile wie beispielsweise Silikon weggeätzt werden, um die beweglichen mechanischen Teile herauszuarbeiten, so Intel.

Intel forscht selbst in seiner Fabrik in Israel nach Anwendungsmöglichkeiten für MEMS. Zudem hat die Abteilung für Venture Capital-Vergabe des Unternehmens sechs Investitionen mit einem Volumen zwischen einer und fünf Millionen Dollar in entsprechende Firmen getätigt. Allerdings tummeln sich bereits Konkurrenten auf dem Markt: So stellte Texas Instruments (TI; Börse Frankfurt: TII) in der vergangenen Woche ein MEMS-Projekt vor, bei dem Laserstrahlen und Spiegel die Kabel eines herkömmlichen Computernetzwerks ersetzen sollen.

Intel dagegen will zunächst zu Geräten forschen, die wie Mini-Kühlschränke in PCs wirken und interne Hitzestaus beseitigen können, sagte der Forschungschef von Intels MEMS-Abteilung, Bob Rao.

Für Branchenbeobachter und Analysten erscheint Intels Schritt logisch: Der Markt für MEMS bestehe zwar bereits seit Jahren. Doch aufgrund des Mooreschen Gesetzes und Intels Vorkenntnissen bei der Chipherstellung sei der Markteinstieg aktuell günstig. Zudem werde das Marktvolumen demnächst dramatisch steigen.

Analysten schätzen, dass der Markt für MEMS von drei Milliarden Umsatz im Jahr 2000 auf zwölf Milliarden im Jahr 2005 steigen wird. Sehr komplexe Systeme mit optischen Bauteilen könnten hunderte von Dollar kosten, wobei der Preis für einen durchschnittlichen Sensor dann auf bis zu einen Dollar gesunken sein wird, so die Cahners In-Stat-Analystin Marlene Bourne.

Intel hatte bereits vor Jahren angekündigt, seine Produktstrategie zu diversifizieren, um nicht alleine vom Markt für PC-CPUs abhängig zu sein.

Kontakt:
Intel, Tel.: 089/9914303 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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