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Telekom klemmt Teldafax ab

Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) schaltet mit der Teldafax (Börse Frankfurt: TFX) am Donnerstag Mittag erneut einen insolventen Konkurrenten ab. Der Bonner Ex-Monopolist begründete den Schritt am Mittwoch mit dem Scheitern von Verhandlungen mit Teldafax über einen „tragfähigen Schuldentilgungsplan“.

Ein Telekom-Sprecher betonte, sein Konzern habe sich in den intensiven Gesprächen mit dem Insolvenzverwalter und dem Teldafax-Großaktionär World Access aus Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) bemüht, um die Abschaltung noch zu verhindern. Die Verbindlichkeiten des Marburger Wettbewerbers bei der Telekom belaufen sich demnach auf rund 90 Millionen Mark (46 Millionen Euro).

In den vergangenen Tagen hatte die Telekom wegen ausstehender Zahlungen bereits erste Service-Nummern von Teldafax abgeschaltet. So waren die Einwahlen 0180 und 0190 über Teldafax nicht mehr erreichbar, ebensowenig Ferngespräche und Auslandstelefonate. Teldafax hatte den Gang zum Amtsgericht am Montag mit der drohenden Abschaltung begründet und sich anschließend zuversichtlich gezeigt, mit Hilfe von World Access das Ende noch verhindern zu können.

Die Marburger Firma hatte wie andere Unternehmen der Telekom Call-by-Call Kunden abspenstig gemacht. In den vergangenen Monaten waren die Margen für dieses Geschäft deutlich enger geworden. Erst am vergangenen Freitag hatte auch der Münchner Call-by-Call-Anbieter Callino ein Insolvenzverfahren eingeleitet.

Die Telekom betonte, sie könne die betroffenen Teldafax-Kunden nicht selbst über die Abschaltung informieren. Dies sei „leider nicht möglich“, da der Konkurrent trotz mehrfachen Nachfragens nicht die notwendigen Kundendaten zur Verfügung gestellt habe. Kunden, die sich im so genannten Preselection-Verfahren bei Ferngesprächen fest an Teldafax gebunden hätten, könnten noch die Notrufnummern 110 und 112 benutzen.

Kontakt:
Teldafax, Tel.: 0800/0103000

ZDNet.de Redaktion

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