Categories: Unternehmen

Arcor: „Regulierer muss Farbe bekennen“

Hannover – Arcor-Chef Harald Stöber übte auf der Pressekonferenz anläßlich der CeBIT Kritik an der Regulierungsbehörde. Mit der Position seines Unternehmens ist Stöber dageben zufrieden: „Unsere Erwartungen, dass mit sinkenden Tarifen auch der Telefonkonsum im Privatbereich zunimmt, haben sich voll erfüllt“.

Arcor hat die Position als erster alternativer Festnetzanbieter hinter der Telekom weiter ausgebaut. Während beim Call-by-Call das Minutenvolumen stagnieren, konnte die Zahl der Vertragskunden auf zwei Millionen erhöht werden. Diese entfallen je zur Hälfte auf Arcor und Otelo. „Das abgewickelte Gesprächsvolumen der Arcor-Gruppe belief sich auf 16 Milliarden Minuten. Dies entspricht einer Steigerung von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Stöber auf der CeBIT in Hannover.

In 2001 wird die Geschwindigkeitssteigerung im Vordergrund stehen: „Den DSL Ausbau werden wir weiter steigern. Die Zahl der Ortsnetze, in denen wir den Kunden ISDN und DSL anbieten können, wollen wir von zur Zeit 70 auf 120 steigern“, so Stöber. Größer Hemschuh beim Anschluß neuer Kunden sei die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE). „Die Umschaltung neuer Kunden müssen wir nach wie vor schriftlich beantragen und bei kleinen Fehlern kommen die Unterlagen zurück und die Umschaltung der Kunden verzögert sich um weitere 14 Tage“, sagte Stöber. Insgesamt sind mittlerweile 80.000 Kunden komplett zu Arcor gewechselt.

Neben den Umschaltungsproblemen kritisierte Stöber vor allem die hohen Kosten für die letzte Meile: „Bei der Preisfestsetzung durch den Regulierer muss nicht nur der Monatspreis in Betracht gezogen werden. Wir reden hier von einem Paket, also dem Aktivierungspreis von rund 200 Mark, die Kündigungsgebühr von 107 Mark und der monatlichen Miete von 25,40 Mark“, so Stöber und weiter: „Eine von uns und der Unternehmensberatung Nera durchgeführte Studie kommt bei einer effizienten Leistungsbereitstellung auf unter 17 Mark für die monatliche Miete und eine einmalige Gebühr von unter 100 Mark.“

Weiterer Kritikpunkt, der von Stöber angesprochen wurde, ist der XXL-Tarif der Telekom, der kostenloses Telefonieren am Sonn- und Feiertagen ermöglicht. „Wenn der Kunde dieses Angebot nutzen kann, darf er keinen Preselection-Vertrag mit anderen Anbietern abschließen. Der Tarif ist also nicht für kostenloses Telefonieren am Sonntag, sondern gegen Preselection. Hier muss der Regulierer Farbe bekennen und die Erlaubnis für diesen Tarif nicht immer wieder verlängern“, so Stöber.

In diesem Jahr prämiert das internationale Newsteam von ZDNet die besten Produkte und Services der CeBIT 2001 in sechs Kategorien. Hat dieser Service den ZDNet CeBIT-Award 2001 verdient? Vorschläge werden im ZDNet-Forum gesammelt.

Kontakt:
Arcor-Hotline, Tel.: 0800 / 1070005

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

21 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

21 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

21 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago