Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) hat nun doch wieder Interesse an einer UMTS-Mobilfunklizenz in Frankreich signalisiert. „Wir haben niemals definitiv nein gesagt“, betonte Telekom-Chef Ron Sommer laut afp in der Pariser Wirtschaftszeitung „La Tribune“. Sein Unternehmen habe lediglich zu den von Paris gesetzten Bedingungen das Interesse an den Lizenzen verloren.
Noch im November hatte Sommer hat die Absage seines Unternehmens in Italien und Frankreich gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ als sehr bewussten Schritt verteidigt. Sein Unternehmen wolle sich im Ausland auf den deutlich größeren US-Markt konzentrieren.
Jetzt hingegen werde aufmerksam verfolgt, was in Frankreich geschehe. Die Vergabe der UMTS-Lizenzen in Frankreich hatte am Mittwoch mit einer Pleite für die französische Regierung geendet: Für die vier ausgeschriebenen Lizenzen fanden sich nur zwei Bewerber, der Marktführer France Télécom und der Medienkonzern Vivendi Universal. Die Deutsche Telekom war bereits im November ausgestiegen.
Paris hatte für die Vergabe der Mobilfunk-Lizenzen anders als Berlin und London auf eine Versteigerung verzichtet. Die Lizenzen wurden statt dessen zu einem Festpreis von jeweils 4,95 Milliarden Euro (32,5 Milliarden Franc/9,75 Milliarden Mark) auf 15 Jahre zur Pacht angeboten. Am Donnerstag teilte das Finanzministerium in Paris mit, die beiden verbleibenden Lizenzen würden nun zum Jahresende oder Anfang 2002 neu ausgeschrieben. Industrie-Staatssekretär Christian Pierret hatte dabei nicht ausgeschlossen, den Preis für die Lizenzen zu senken.
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