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Entrüstung über teure „letzte Meile“

Die Konkurrenten der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) haben die Absicht des Bonner Konzerns kritisiert, künftig höhere Mietpreise für die Leitungsnutzung auf der so genannten „letzten Meile“ zum Endkunden zu verlangen. Mit dem vorgeschlagenen Preis von 34 Mark (17,40 Euro) pro Monat und Kunde statt der bisherigen 25,40 Mark (12,98 Euro) versuche die Telekom offenbar, sich im Ortsnetz die Konkurrenz weiter „vom Leib“ zu halten, erklärte der Präsident des Branchenverbandes VATM, Joachim Dreyer, am Donnerstag in Köln.

Die Telekom hatte die Erhöhung am Mittwoch vorgeschlagen und gleichzeitig die bisherigen Verträge mit bundesweit 94 Anbietern zum 31. März 2001 gekündigt. Der Preisvorschlag muss nun von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Regtp) geprüft werden. Ein Telekom-Sprecher sagte, mit der Preiserhöhung reagiere das Unternehmen auf die bereits im vorangegangenen Genehmigungsverfahren nachgewiesenen höheren Kosten.

Dreyer betonte, der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) habe der Regulierungsbehörde dagegen vorgeschlagen, den bisherigen Preis deutlich abzusenken. Aus Sicht der Telekom-Konkurrenten könnten höchstens Preise um die 15 Mark verlangt werden. Anfang Oktober hatten sich die zuständigen Minister der Europäischen Union (EU) darauf verständigt, die letzte Meile, die zumeist der Kontrolle ehemaliger Staatskonzerne unterliegt, baldmöglichst europaweit dem Wettbewerb zu öffnen.

In Deutschland muss die Telekom seit 1998 Wettbewerbern die Verbindung von der Vermittlungsstelle zum Kunden gewähren. Laut VATM kontrolliert das Unternehmen wegen hoher Mietpreise und mutwilligen Behinderungen der Konkurrenten aber noch immer 98 Prozent der Ortsnetze. Für Wettbewerber geöffnet sind auch die Ortsnetze in Österreich, Finnland, Dänemark, den Niederlanden und Italien. In Großbritannien, Irland, Frankreich und Spanien soll dies im kommenden Jahr erfolgen.

Kontakt:
VATM, Tel.: 0221/3767725

ZDNet.de Redaktion

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