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Aktionäre verklagen Infomatec

Erstmals haben Aktionäre vor Gericht Schadensersatz wegen falscher Firmenangaben in so genannten Ad-hoc-Meldungen an der Frankfurter Börse gefordert. Wie die Münchner Anwaltskanzlei Rotter am Mittwoch mitteilte, legte sie beim Landgericht Augsburg eine entsprechende Klage gegen die am Neuen Markt notierte Augsburger Firma Infomatec (Börse Frankfurt: IFO) ein.

Bei einem Erfolg der Musterklage sei mit weiteren Klagen gegen Neue-Markt-Unternehmen und deren Vorstände zu rechnen, kündigten die Anwälte an. Sie nannten dabei die Firmen Metabox (Börse Frankfurt: MBX), Teles (Börse Frankfurt: TLI) und EM.TV (Börse Frankfurt: ETV). Infomatec habe in vier Ad-hoc-Meldungen Aufträge über insgesamt 163 Millionen Mark (gut 83 Millionen Euro) gemeldet, die es in dieser Höhe nicht gegeben habe, erklärte die Kanzlei. Daraufhin hätten viele Anleger Infomatec-Aktien gekauft; der Kurs sei in die Höhe geschossen. Als die Ad-hoc-Meldungen im August richtig gestellt wurden, brach der Kurs ein.

Der Klage gegen das Unternehmen, den inzwischen zurückgetretenen Vorstandschef Gerhard Harlos und dessen Vize Alexander Häfele könne sich jeder geschädigte Infomatec-Aktionär anschließen, betonten die Anwälte.

Infomatec ließ unterdessen in einer Ad-hoc-Mitteilung wissen, die Maßnahmen zur Restrukturierung belasteten das Quartalsergebnis. Statt des angepeilten Planumsatzes von 50 Millionen Euro (97,8 Millionen Mark) gehe das Unternehmen derzeit nur noch von einem Jahresumsatz von 36 Millionen Euro aus. Außerdem wurden Rückstellungen und Wertberichtungen angekündigt. Das Ausgburger Unternehmen bietet Internet-Softwarelösungen an.

Kontakt:
Infomatec, Tel.: 0821/74910

ZDNet.de Redaktion

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