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Intel goes Napster

San Jose – In einer Rede im Vorfeld des „Geek-Fests“ Intel Developer Forum erklärte der Vice President und Cheftechnologe von Intel (Börse Frankfurt: INL), Pat Gelsinger, dass er Napster, Gnutella und Freenet für die Vorreiter des nächsten großen Trends im Internet hält. Auch seine Firma werde – und damit setzte Gelsinger das erste Highlight der Veranstaltung – voll auf die Peer to Peer-Technologie setzen.

Zunächst aber wollte Gelsinger das Verhältnis von Intel zu Napster geklärt wissen: „Als erstes sind wir sehr aufgeregt über den Erfolg, den die Technik hat. Zweitens: Wir sind ganz klar für den Schutz von geistigem Eigentum – aber verhalten uns zum aktuellen Verfahren gegen Napster neutral. Das Gericht soll entscheiden, wir selbst haben keine Meinung dazu. Drittens möchte ich klar stellen, dass wir Peer to Peer ausschließlich für den Unternehmensbereich auslegen werden. Da hängt ja auch eine Menge dran: Geteilte Daten in ungeheuren Mengen bedeuten enorme Speicherkapazitäten, Transferraten und einen entsprechenden Soft- und Hardwareaufwand.“

Eine der Herausforderungen des Peer to Peer-Modells im Unternehmenseinsatz sei die Sicherheit. Wenn die Kapazitäten von Unternehmensrechnern geteilt würden, stellten sich völlig neue Herausforderungen an die Datensicherheit: „Man wird große Anstrengungen unternommen müssen, um Rechner und ihre Umgebung vor unerlaubten Zugriffen zu schützen“, so Gelsinger. Genauer will er auf dieses Thema aber erst in einer „offiziellen“ Ansprache am Donnerstag eingehen.

Die Weichen sind aber bereits gestellt: Die Marketing-Chefin Kea Grilley stellte diverse kleinere und noch weitgehend unbekannte Unternehmen vor, mit denen zusammen Intel das Peer to Peer-Modell anschieben will, darunter Freenet, United Devices und Applied Metacomputing.

ZDNet bietet den Napster für Windows zum Download an. Eine Version für Linux steht unter fileforum.efront.com/… zum kostenlosen Download bereit. Darüber hinaus hat ZDNet ein Napster-Special erstellt. Wissenswertes rund um das Format bietet ein MP3-Special.

Ein US-Bundesrichter hatte Ende Juli eine einstweilige Verfügung gegen die Firma mit der MP3 Tausch-Software erlassen und angeordnet, dass der Download aller durch das Urheberrecht geschützten Lieder ab dem kommenden Wochenende gesperrt werden muss.

Der Branchenverband, die „Recording Industry Association of America“ (RIAA) hatte im Dezember, fünf Monate nach dem Start von Napster, eine Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Die Anwälte warfen der Firma vor, mit ihrem MP3-Tauschservice Urheberrechts-Verletzungen zu fördern. Das eigentliche Gerichtsverfahren ist für Ende des Jahres vorgesehen.

ZDNet.de Redaktion

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