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UMTS-Alternative stößt auf wenig Interesse

Sascha Haenel, ein 18-Jähriger Schüler aus Hildesheim, hat eine Technik entwickelt, mit der Daten über die bestehenden GSM-Netze mit einer Geschwindigkeit übertragen werden können, die UMTS in nichts nachsteht. Vorteil seiner patentierten Technik mit dem Namen Consumer Digital Subscriber Line (CDSL): Die Handy-Hersteller müssen nur geringfügige Änderungen in der Programmierung der heutigen Mobiltelefone vornehmen, um die neue Technik anzubieten. Für UMTS müssen dagegen komplett neue Geräte entwickelt werden, die deutlich mehr kosten werden als die heute üblichen GSM-Telefone. Aber Firmen zeigen wenig Interesse.

Der Schüler Haenel ärgerte sich schon vor drei Jahren, dass über sein Handy die Daten nur sehr langsam ins Notebook flossen. Er befasste sich damals mit den Übertragungsprotokollen der GSM-Netze und erkannte, dass die Geschwindigkeit durch Veränderungen der Programmierung deutlich erhöht werden kann. „Erst Mitte letzten Jahres konnte ich dann die notwendige Hardware bekommen, um meine Ideen zu testen. Vor wenigen Wochen gelang dann der Durchbruch“, erklärte Haenel gegenüber ZDNet. Er geht davon aus, dass „die Handy-Hersteller mit viel Manpower an dieser Technik geforscht haben. Ich habe ein paar Kniffe entdeckt, mit denen die Geschwindigkeit so deutlich erhöht werden kann. Ich glaube, dass die Hersteller bisher nicht darauf gekommen sind.“

Seine neuartige Entwicklung wollte Sascha Haenel vor wenigen Wochen den Handy-Herstellern vorstellen. „Bei Nokia wurde ich auf unterer Ebene abgeblockt. Nokia-Pressesprecherin Birgit Opladen kann sich dies nicht erklären: „Wir werden prüfen, mit wem er bei uns gesprochen hat. Wenn eine solche Erfindung bei uns gut präsentiert wird, dann wird die Anfrage selbstverständlich genauer untersucht.“

Siemens hat mittlerweile erklärt, dass man das Verfahren prüfen wolle. „Ich bereite zur Zeit Informationen für das Berliner Unternehmen vor.“ Der 18-Jährige kann sich gut vorstellen, warum die Firmen nur wenig Interesse an seiner Entwicklung haben: „Die Netzbetreiber und die Handy-Hersteller haben in den letzten Monaten viel Geld in UMTS investiert. Und jetzt kommt so ein Schüler, und hat eine Lösung gefunden, die zudem noch deutlich preiswerter zu haben ist“, sagt Haenel.

Chancen für seine Entwicklung sieht Haenel trotzdem: „UMTS wird aufgrund der hohen Kosten für den Ausbau der Netze nie den Ausbaustand von heutigen GSM-Netzen erreichen, die schon jetzt in fast 100 Ländern flächendeckend zur Verfügung stehen. „Meine Erfindung ist außerdem für Firmen interessant, die bei der Versteigerung von UMTS nicht zum Zuge kommen. Diese Unternehmen können ihren Kunden dann schnell eine Alternative schaffen“, meint Haenel.

Aktuelles und Grundlegendes zum Universal Mobile Telecommunication System bietet ein News-Report zum Thema UMTS.

Kontakt:
Nokia, Tel.: 01805/234242

Siemens-Hotline, Tel.: 01805/333226

ZDNet.de Redaktion

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