Die US-Regierung hat Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) neuerliche Verhandlungen über eine außergerichtliche Beilegung des Kartellrechtsprozesses beziehungsweise eine Modifizierung des Urteils gegen den Softwarekonzern angeboten. Microsoft-Boss Steve Ballmer hat das Angebot bereits begrüßt: „Wir lieben diese Möglichkeit nach wie vor“, erklärte der Gates-Nachfolger auf einem „European Business Summit“ in Belgien.
„Wir würden den Fall gerne auf diese Weise beilegen. Leider hat das bei der letzten Runde nicht geklappt – mehr sollte ich im Moment dazu aber nicht sagen“, so Ballmer weiter. Bereits zweimal hatten Vertreter der Regierung und des Konzerns erfolglos nach Wegen gesucht, den Prozess abzukürzen (ZDNet fasste die Geschehnisse in zwei Teilen zusammen).
Am Mittwoch Abend hatte Richter Jackson das lang erwartete Strafmaß für Microsoft festgesetzt. Der Softwarekonzern wurde prinzipiell in allen in den vergangenen zwei Jahren kritisierten Punkten zu Modifikationen seiner Geschäftstätigkeiten verurteilt. Darüber hinaus soll er zweigeteilt werden. Nur so könne verhindert werden, dass Microsoft weiterhin seine Monopol-Stellung ausnutzt.
Wie im Vorfeld gemutmaßt, soll die eine Firmenhälfte die Oberhoheit über Windows erhalten, die andere Hälfte soll Applikationen und Internet-Anwendungen bekommen. Jackson ordnete eine Frist von vier Wochen an, in denen der Konzern eigene Pläne für einen Split vorlegen muss. Die Teilung müsse zehn Jahre lang Bestand haben und streng überwacht werden, da sich der Konzern im Laufe des Verfahrens alles andere als vertrauenswürdig gezeigt habe.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie unter „Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen“.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
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