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Sun-Gründer: Wir basteln am eigenen Overkill

Suns Mitbegründer und heutige Cheftechnologe Bill Joy ist bekannt für seine unkonventionellen Ansichten. In einem Interview in der US-Presse stellte er sich nun hinter den als „Unabomber“ bekannten Theodore Kaczynski. Dessen kritische Haltung – nicht aber seine militante Einstellung – dem technologischen Fortschritt gegenüber könne er gut verstehen, so Joy.

„Die Technologien des 21. Jahrhunderts – Robotik, Genetik und Nanotechnologie – konfrontieren uns mit Gefahren, wie sie noch keine Technik bisher aufgeworfen hat. Gerade Roboter, künstliche Organismen und Nanobots (molekülgroße Maschinen) haben einen gemeinsamen, gefährlichen Faktor: Sie können sich selbst replizieren. Eine Bombe mag einen in die Luft jagen – aber sobald sie sich vermehren, könnten wir sehr schnell die Kontrolle verlieren“, so Joy. Sein Fazit: Unkontrollierte Selbstvermehrung – auch im Bereich von Netzwerken – führe zu großen Schäden auch in der ‚wirklichen‘ Welt.

Für das Jahr 2030 sagte Joy Computer voraus, die es mit der menschlichen Existenz aufnehmen können. „Wir werden in dieses neue Jahrhundert geschleudert, ohne Bremsen, ohne Kontrolle, ohne Plan…“, so Joy. Die Vorstellung, an der Erschaffung einer Spezies beteiligt zu sein, die einmal die Menschheit verdrängen könnte, lasse ihn frösteln.

Damit schließt sich Joy in weiten Teilen den Ansichten von Kaczynski an, wie dieser sie in seinem „Manifesto“ festgehalten hatte. Der Mathematikprofessor Kaczynski hatte seit 1987 Briefbomben an Universitäten und Unternehmen geschickt. Drei Menschen starben, Dutzende wurden verletzt. 1995 stellte er seine Attentatsserie ein, nachdem die „Washington Post“ und die „New York Times“ sein „Manifesto“ mit dem Titel „Die Industriegesellschaft und ihre Zukunft“ abgedruckt hatten. Im April 1996 verhaftete ihn das FBI in Montana. Er wurde zu viermal Lebenslänglich verurteilt

Kontakt:
Sun, Tel.: 089/460080

ZDNet.de Redaktion

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