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Telekom: Kabelverkauf Ende März angepeilt

Der Sprecher der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) Ulrich Lissek widersprach gegenüber ZDNet einem Bericht der „Financial Times“ vom Montag, wonach der Ex-Monopolist den Verkauf seiner TV- Kabelgesellschaften verschieben wolle. „Bei uns diskutiert man derzeit lediglich darüber, den Verkauf aus steuerlichen Gründen ins kommende Jahr zu datieren“, so Lissek. „Die Verhandlungen über den Verkauf laufen aber auf Hochtouren.“

„Wir sprechen derzeit mit zwei bis drei Interessenten und treten dabei gerade in die Phase der Feinarbeit ein“, erklärte der Sprecher. Den noch in der vergangenen Woche in Aussicht gestellten Termin „Ende Februar“ für den Abschluss des Deals relativierte Lissek aber. März werde es sicher werden, bevor ein Käufer feststehe.

In der Presse tauchen seit Monaten immer wieder Berichte darüber auf, dass die Telekom das Kabelnetz gerne selbst behalten würde. Im November vergangenen Jahres hatten mehrere Kaufinteressenten die Bedingungen des Verkaufs für nicht akzeptabel erklärt. Die Firmen erklärten, einen Vertrag angeboten bekommen zu haben, der der hundertprozentigen Telekom-Tochter Media Service „für die Dauer von zehn Jahren“ die Nutzung des Hyperbandes überlässt. Dieses ist für das digitale Fernsehen besonders wichtig. Damit könnte rund ein Drittel des Kabels auch in Zukunft von der Telekom mit TV-Sendern belegt werden.

Die Telekom plante noch Mitte vergangenen Jahres offiziell, das durch die Kabel Deutschland GmbH betriebene Kabelgeschäft zu regionalisieren und dabei Beteiligungen an den zukünftigen Regionalgesellschaften zu verkaufen. Die Telekom wollte insbesondere mittelständische Netzbetreiber für Beteiligungen gewinnen. Interessenten – darunter Microsoft (Börse Frankfurt: MSF), Mannesmann, die Deutsche Bank und Bertelsmann – konnten ihre Angebote bis zum 20. August abgeben. Dabei wollte die Telekom von den Regionalgesellschaften 75 Prozent minus eine Stimme verkaufen (ZDNet berichtete).

Parallel dazu hatte die EU-Kommission angeordnet, dass Telekommunikationsunternehmen ihre Kabelfernsehnetze in rechtlich selbständigen Einheiten ausgliedern müssen. Damit wollte die Kommission verhindern, dass es beim gleichzeitigen Betrieb eines Telefon- und Kabelnetzes zu Interessenkonflikten kommt. Beim Kabelfernsehen, bei Telefondiensten und beim breitbandigen Internet-Zugang sollen dadurch Wettbewerb und Innovation gefördert werden.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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