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Europäisches Verbraucherzentrum warnt vor Amazon.de

Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) mit Sitz in Kiel warnt vor dem Internet-Buchhändler Amazon.de. Obwohl deutsche Käufer die Bücher in Mark bezahlten, verlange die Firma ein Extra-Entgelt für eine Auslandsbuchung. Grund: Amazon.de rechne die Umsätze über eine ausländische Bank ab. Dies werde den Kunden beim Internet-Shopping aber nicht mitgeteilt.

Das EVZ rät daher, die Karten-Abrechnungen nach dem Einkauf bei allen Unternehmen mit Hauptsitz im Ausland genau zu kontrollieren. Sind wegen der internen Buchungsvorgänge des Anbieters tatsächlich Auslandsentgelte berechnet worden, sollte der Internet-Nutzer umgehend die Rückerstattung dieser Kosten vom Anbieter oder Geldinstitut verlangen.

„Wie kann es sich überhaupt um eine Auslandsnutzung der Karte handeln, wenn der Verbraucher im Inland einen DM-Betrag bezahlen will“, kritisierte die Leiterin des EVZ, Gesa Abel, die Abrechnungspraxis.

Amazon-Sprecher André Schirmer wollte dies nicht so stehen lassen: „Diese Aussage stimmt de facto nicht. Tatsache ist, daß wir einen ausländischen Anbieter in Form unserer Muttergesellschaft haben. Unabhängig davon liegt das Problem aber auf Seiten der Banken der Kunden: Einige davon verlangen zusätzliche Entgelte, die wir nicht nachvollziehen können.“ Diese Praxis ärgere Amazon.de schon seit längerem, so Schirmer: „Unsere Anwälte sind bereits mit diesen Banken im Gespräch, da wir unseren Kunden diese zusätzlichen Gebühren keinesfalls zumuten wollen.“

Sollten diese Gespräche nicht von Erfolg gekrönt sein, „müßten wir uns ein anderes Geschäftsmodell einfallen lassen, auch wenn uns das Kopfzerbrechen und Mehrkosten bereiten wird“, kündigte Schirmer an. Grundsätzlich sei festzuhalten, „daß es natürlich in unserem Interesse liegt, den Kunden die günstigsten Preise zu bieten“.

Kontakt:
Amazon.de, Tel.: 01805/354990

ZDNet.de Redaktion

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