Anzeigen, die das kalifornische „Independent Institute“ während des Microsoft-Kartellrechtsprozesses am 2. Juni zugunsten des Unternehmens in Zeitungen veröffentlichte, wurden von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) selbst bezahlt. Diese unangenehme Wahrheit brachte jetzt die „New York Times“ ans Tageslicht. Sie ist im Besitz der Rechnungen, die das angeblich unabhängige Institut dem Softwarekonzern geschrieben hat.
Danach bezahlte Microsoft nicht nur 153.868 Dollar für die Anzeigen, sondern auch die Reisekosten für den Präsidenten der Vereinigung, David Theroux, zu einer Pressekonferenz in Washington am Tag der Veröffentlichung.
Microsoft-Sprecher Greg Shaw hat die Bezahlung inzwischen eingeräumt. In den ganzseitigen Anzeigen in der „New York Times“ und der „Washington Post“ hatten 240 akademische Experten gemeint, daß der Kartellrechtsprozeß gegen die Verbraucher gerichtet sei.
Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte von ursprünglich 20 US-Bundesstaaten hatten Microsoft im Mai 1998 wegen Verstößen gegen das amerikanische Wettbewerbsrecht verklagt. Auslöser war die Zwangskopplung von Browser und Betriebssystem, die das Unternehmen PC-Herstellern abverlangte.
Ist Microsoft ein Monopolist? Sagen Sie uns Ihre Meinung! Interessierte finden zu den Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft ein eigenes Diskussionsforum bei ZDNet.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760
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