18 Gruppen aus verschiedenen europäischen Ländern, darunter Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Holland, Polen, Portugal und der Schweiz hatten für den gestrigen Sonntag zu einem gemeinsamen Boykott des Internet aufgerufen. Sie wollten damit für günstigere Tarife demonstrieren (www.areas.net/dp/tarifas/1999/sitios31.htm). Deutsche Teilnehmer haben sich an der Aktion nicht beteiligt. Es ist das erste Mal, daß sich Internet-Nutzer europaweit auf eine gemeinsame Aktion geeinigt haben.
Zum ersten Internet-Streik war es ab dem 3. September in Spanien gekommen. Die spanische Telefongesellschaft Telefonica hatte daraufhin ihre Gebühren für Ortsgespräche um rund die Hälfte gesenkt.
Am 1. November boykottierten die deutschen Websurfer das Netz. Während die Organisatoren von einem „großen Erfolg“ sprachen, registrierten große Internet Service Provider und Betreiber von Web-Angeboten „Business as usual“. „Wir haben genau die gleichen Verteilungen wie vergangenen Sonntag“, erklärte ein Telekom-Sprecher damals. Weitere Streiktage verliefen ohne nennenswerte Beteiligung.
Rund 1000 Betreiber von Internet-Sites hatten Mitte November in Tschechien für zwei Tage ihre Server abgeschaltet. Sie wollten damit gegen eine von der tschechischen Telefongesellschaft SPT Telecom angekündigte Tariferhöhung protestieren. Das einzige Telefonunternehmen des Landes wollte die Preise für Ortsgespräche um acht Prozent erhöhen, gleichzeitig sollte der Zeittakt verkürzt werden.
Am 13. Dezember 1998 und am 31. Januar dieses Jahres probten die französischen Internet-Surfer einen 24-stündigen Aufstand. Die Boykotteure forderten einen Pauschaltarif inklusive lokaler Telefongebühren von rund 200 Franc im Monat. Allerdings blieb der Protest erfolglos: Nach der ersten Streikaktion kam es nur zu Tarifsenkungen für Unternehmen.
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