Ein ehemaliger Manager von Microsoft hat seine Ex-Kollegen beschuldigt, die Bücher des Softwarekonzerns (Wertpapierkürzel: MSF) über Jahre hinweg manipuliert zu haben. Dadurch hätten sie die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) getäuscht und den Aktienkurs stetig hochgehalten. Die Zahlen seien immer so frisiert worden, daß das Unternehmen die Voraussagen der Analysten leicht übertraf.
Bei dem Ankläger handelt es sich laut der amerikanischen Zeitung „Seattle Times“ um Charlie Pancerzewski, Microsofts Ex-Chef der Abteilung Internal Audits, die dem Finanzressort untersteht. Nachdem Pancerzewski seine Beobachtungen im Herbst 1995 seinen Vorgesetzten Mike Brown und Bob Herbold mitgeteilt hatte, wurde er nach eigenen Angaben aus dem Unternehmen vergrault.
Heimlich, still und leise ist Ende vergangenen Jahres das Verfahren, das Pancerzewski 1997 angestrengt hatte, eingestellt worden. Zuvor war es durch eine ganze Reihe von Gerichtsinstanzen gegangen. Gerade hatte Bezirksrichterin Carolyn Dimmick Microsofts letzten Antrag auf Einstellung des Verfahrens zurückgewiesen, da einigten sich Pancerzewski und Microsoft außergerichtlich.
Dabei hatte die Richterin gerade festgestellt, es gebe – ganz den Angaben des Klägers entsprechend – dringliche Hinweise auf eine Manipulation.
Die Modalitäten der Einigung bleiben im Dunkeln. Mit dem Fall vertraute Quellen sprechen allerdings von vier Millionen Dollar, die den Besitzer gewechselt haben sollen.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760
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