Der 30jährige Computerfachmann Lin Hai aus Schanghai muß sich seit Freitag vor einem chinesischen Gericht wegen des Verkaufs von rund 30000 E-Mail-Adressen an Exil-Zeitschriften und ein Online-Magazin in den USA verantworten. Diese wollten die Nutzer per Internet mit Informationen versorgen, die in China verboten sind. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP ist dies der erste politische Internet-Prozeß in China.
Menschenrechtler befürchten, daß an dem Angeklagten ein Exempel statuiert werden soll, weil die chinesische Regierung bisher ohnmächtig zusehen mußte, wie Informationen ungefiltert über das Internet verbreitet werden.
Die Zahl von Internet-Nutzern in der Volksrepublik China hatte Ende Mai dieses Jahres die Millionen-Marke überschritten. Wie die staatliche Zeitung China Daily meldet, zählte das China National Network Information Center am 31. Mai 1,06 Millionen Nutzer im Reich der Mitte. Anfang 1998 habe die Zahl noch 670000 betragen.
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