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VMware

Die Installation von VMware ist außerordentlich einfach, und selbst die Konfiguration des Programms dürfte für den normalen PC-Anwender kein Problem sein. Bei der Einrichtung der virtuellen Maschinen werden dem Anwender eine Reihe von Fragen gestellt und generell schlägt VMware für jede Frage eine Einstellung vor, die sich nach dem zu installierenden Betriebssystem und den Spezifikationen des Host-Rechners richtet. Im Großen und Ganzen kann man einfach die Vorschläge akzeptieren und die VMs laufen dann problemlos.

Die vorgegebene Größe der Partition beträgt 4 GB, und der Anwender kann die an die VM zugewiesene Speichermenge verändern, will er die allgemeine Leistung erhöhen oder verringern. Die Betriebssysteme sind bei VMware als Datenträger-Images zu kaufen, die einfach auf die neu erstellte Partition kopiert werden können. Alternativ hierzu kann man sich auch sein „hausgemachtes“ Betriebssystem erstellen wie in diesem Test. Wie auch Virtual PC wurde VMware auf einem Windows XP-Host-Betriebssystem mit Windows 2000- und SuSE Linux-VMs getestet.

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass VMware seinen eigenen Bildschirmtreiber hat. Bei der Installation des Betriebssystems wie z.B. Windows 2000 präsentiert sich dieses in einer Auflösung von 640 x 480 mit 16 Farben. Nach dem Betriebssystem werden die VMware-„Tools“ installiert, mit denen unter anderem auch der eigene Bildschirmtreiber installiert wird. Das kann sich als Falle erweisen, wenn das zu installierende Betriebssystem nicht von VMware unterstützt wird. Und obwohl die Audiotreiber mit Sound Blaster 16 kompatibel sind, werden sie nicht als solche vom Gerätemanager erkannt und können demnach ein weiteres Problem bei nicht unterstützten Betriebssystemen darstellen. Es wäre wohl – insbesondere bei den Videotreibern – wesentlich sicherer gewesen, einfach einen bekannten Hardwarestandard auf transparente Weise zu emulieren.

Ein weiteres Problemchen mit dem getesteten System war, dass die COM-Ports nicht richtig installiert wurden und der Gerätemanager behauptete, es seien keine ausreichenden Kapazitäten vorhanden. Auch der Audiotreiber funktionierte nicht richtig. Schön war, dass die USB-Ports unterstützt wurden.
VMware bietet vier Möglichkeiten für die Verbindung mit dem LAN an: Bridge-Verbindung (die im Test gewählte Möglichkeit), NAT (Network Address Translation) mit gemeinsamer Nutzung der Host-IP-Adresse, ein privates LAN, das den Host als einen physisch separaten PC behandelt, und ein benutzerdefiniertes virtuelles Netzwerk. Mit der Bridge-Option war die Konfiguration der VM kein Problem und die Verbindungen mit dem LAN waren ununterbrochen und ziemlich schnell.

Die Symbolleiste hat vier Schaltflächen: Power On/Off, Suspend, Reset, und Full Screen. Über die Menüs kann der Anwender auf den Konfigurationseditor und die Einstellungen zugreifen, virtuelle Netzwerke managen, Datenträger und USB-Geräte trennen und die lokale bzw. globale Priorität der VM konfigurieren. Im letzten Fall benutzt VMware statt der Begriffe Vorder- und Hintergrund die Wörter „grabbed“ und „ungrabbed“. Die vier Indikatoren auf der Statusleiste zeigen die Aktivitäten des Datenträgers und des Netzwerks an.

Beim Betrieb der meisten Benchmarks und Anwendungen gab es fast keine Schwierigkeiten, obwohl Version 2 von Winbench99 nicht geladen werden konnte. (Die Installation stürzte einfach ab. Dieses Problem wurde umgangen, indem eine frühere Version und anschließend ein Upgrade installiert wurden.) Sämtliche Anwendungen der Business Winstone-Suite 2001 liefen einwandfrei, nur die Audio-Emulation funktionierte nicht richtig. Copy&Paste zwischen der VM und dem Host klappte nur mit Text, nicht aber mit Dateien oder Ordnern. Enttäuschend war auch, dass Dateien und Ordner nicht einfach per Drag&Drop zwischen der VM und dem Host verschoben werden konnten. Zeitweise war das Verhalten des Cursors in einer VM ärgerlich und bei weitem nicht so sauber wie z.B. bei Virtual PC. Wurde eine CD ausgeworfen oder eingelegt, fror der Cursor einfach ein und konnte eine Zeitlang nicht bewegt werden.

Andererseits war die gezeigte Leistung gut, in den üblichen Businessanwendungen im Test erreichte VMware 56 Prozent der Leistung des Host-Rechners.

ZDNet.de Redaktion

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