J2ME und BREW

Alles in allem unterscheidet sich BREW nicht entscheidend von Java. Für den User bietet es eine ähnliche Erfahrung mit der Anwendung und für den Entwickler ein mehr oder weniger ähnliches Entwicklungsmodell. Einige Unterschiede zwischen beiden Technologien gibt es allerdings:

  • Die J2ME-Philosophie ist im Grunde die Java-Philosophie, die darin besteht, Entwicklern die Möglichkeit zu geben, Anwendungen zu schreiben, die auf unterschiedlichen Geräten unverändert ausgeführt werden können. Die Zielgruppe von J2ME sind daher eingebettete Geräte und allgemeine Endverbraucher-Geräte. BREW zielt im Gegensatz dazu ausschließlich auf drahtlose Geräte ab (besonders CDMA-Mobiltelefone). Im Ergebnis ist BREW also bei Mobiltelefonen vielfältiger, aus dem gleichen Grund fehlen ihm aber auch Portierungsmöglichkeiten.
  • J2ME beinhaltet kein spezifisches Distributionssystem, das dem BREW BDS entspräche. Dies könnte sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein. Obgleich es die kostenlose Distribution von Java-Anwendungen ermöglicht, könnten einige Entwickler das verwaltete Umsatz-Distributionssystem von BREW attraktiver finden.
  • Derzeit fehlen BREW noch die vielfältigen Entwicklungs-Tools, auf die Java-Entwickler Zugriff haben.
  • Da es sich bei J2ME um eine interpretierte Sprache handelt, müsste sie (zumindest theoretisch) langsamer ablaufen als BREW, das sich näher am Prozessor befindet.
  • Bei Schwierigkeiten mit dem Speicher kann die Java-Speicherbereinigung sehr effektiv sein. Bei BREW mit seinen schwerwiegenden Speicherbeschränkungen können sich solche Schwierigkeiten gegebenenfalls zu ernsthaften Problemen auswachsen.

Welcher Weg ist besser?

Sowohl J2ME als auch BREW bieten Entwicklern aufregende Möglichkeiten, von der Konvergenz der drahtlosen Technologie und des Internets zu profitieren. Während J2ME vielleicht für Java-Entwickler die richtige Wahl zur Entwicklung von Anwendungen für eine ganze Reihe kleiner Verbraucher-Geräte ist, hat BREW für einen auf Mobiltelefone abzielenden Markt seine ganz eigenen Vorteile. Jedoch wird in vielen Fällen die Entscheidung für die eine oder andere Technologie natürlich von der Plattform diktiert werden, für deren Unterstützung sich der Netzwerkbetreiber entscheidet.

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ZDNet.de Redaktion

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