Active Directory für .Net: Lohnt sich der Umstieg?

In Gesprächen mit CIOs, die AD einsetzen, nannten mir diese häufig zwei Gründe für ihre Entscheidung. Erstens hatten sie ein Upgrade auf Exchange 2000 beschlossen, das ohne eine installierte AD-Implementierung nicht genutzt werden kann.

Der zweite Grund waren Befürchtungen hinsichtlich einer weiteren Verwendung von Windows NT 4.0 in Anbetracht von dessen zum Jahresende geplanten „Ausmusterung“. Da kein fortlaufender Support für NT 4.0 mehr angeboten wird, haben vorausblickende CIOs bereits mit der Umstellung auf die Implementierung einer Windows 2000-Infrastruktur einschließlich AD begonnen. Sie hoffen darauf, dass mit der Einführung der .Net-Anwendungsplattform und deren Fähigkeit zu einer engen Integration mit AD die spärliche Einführung AD-fähiger Anwendungen stark zunehmen wird.

Doch warum haben die Unternehmen nicht ohnehin schon eine Migration auf Windows 2000 und AD durchgeführt? Ganz einfach: Die gegenwärtige AD-Implementierung verzeiht keine Fehler. Im Falle einer mangelhaften Einrichtung von AD ist es mit dem aktuellen Satz an Verwaltungs-Tool schwierig, wenn nicht gar unmöglich, die Architektur nachzubessern. Doch selbst wenn bei der Konzeption alles richtig gemacht wurde, kann im Falle eines Aufkaufs oder einer Fusion mit einem anderen Unternehmen jederzeit eine Umstrukturierung der Architektur erforderlich werden.

Ein weiteres entscheidendes Problem liegt in der globalen Speicherung der Anwendungsattribute in AD. Wenn also in der gegenwärtigen Implementierung beispielsweise ein Entwicklungsteam im Geschäftsbereich A ein Attribut mit der Bezeichnung Benutzerschuhgröße zu dem Verzeichnis hinzufügt, wird dieses global für alle Geschäftsbereiche repliziert. Das bedeutet nicht nur, dass all diese Geschäftsbereiche kein Attribut mit derselben Bezeichnung mehr hinzufügen können, gleichzeitig sind sie auch von der Replizierung und Erweiterung des AD betroffen, ohne den geringsten Vorteil aus der Nutzung des jeweiligen Attributs ziehen zu können.

Die Lösung dieser beiden Probleme war mit Hinblick auf die Förderung der Verbreitung und Entwicklung von AD einer der Schwerpunkte des Designs für .Net Server 2003.

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ZDNet.de Redaktion

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