Wie sich im Einzeltest des Originals von Pioneer zeigte, kann auch die OEM-Variante von Asus weder durch sonderlich gute Lese- noch Schreibleistung überzeugen. Vergleicht man die Messwerte mit den Angaben auf der Verpackung, schneidet das DVR-104 in den meisten Fällen zwar recht gut ab, de facto aber hinkt das Gerät der Konkurrenz in der Geschwindigkeit hinterher. So werden DVDs im Schnitt mit 2,5-fachem Tempo gelesen – DVD-Video/ROM immerhin mit 2,9-facher Geschwindigkeit. In Sachen Lese- und Schreibleistung bei CD-Medien sieht es nicht viel anders aus. Das Laufwerk erreicht eine durchschnittliche Leseperformance von etwa 3 MByte/s (17,8 x CD) bei allen CD-Medien. Die mittlere Zugriffszeit ist im Allgemeinen mit 128 ms gute 30 ms zu lang, bei Musik-CDs mit 111 ms etwas besser. Da CD-Audio-Grabbing ferner auch nur mit 12,1-fachem CD-Tempo gelingt, ist das Ergebnis beim Rippen von DVD-Videos umso überraschender: 4,7-fache DVD-Geschwindigkeit. Das ist ein guter Mittelwert. Dem Asus DVR-104 sind zudem die geringe CPU-Belastung beim Abspielen von DVD-Filmen (17 Prozent) und die kurze mittlere Zugriffszeit bei DVDs (152 ms) positiv anzurechnen.

In Sachen Brenngeschwindigkeit liegen die Messergebnissen effektiv 15 bis 20 Prozent unter den Herstellerangaben, sowohl bei CDs wie auch bei DVDs. DVD-R-Medien werden dabei mit 1,8-facher und DVD-RW-Medien mit 0,9-facher DVD-Geschwindigkeit geschrieben. Rechnet man die darin enthaltene Zeit für das Brennen des Anfang- und Endbereiches (Lead-In und Lead-Out) heraus, entsprechen die Ergebnisse etwa den vom Hersteller angegebenen Geschwindigkeiten. Bei CD-R und CD-RW verhält sich das ähnlich, wenn nicht ganz genau so: Hier gibt es auch nach einer Bereinigung der Messwerte geringfügige Diskrepanzen zu den auf der Verpackung angegebenen Geschwindigkeiten. Lässt man diese vernachlässigbaren Ungereimtheiten völlig außer Acht, wird dennoch klar, dass ein 8-fach „CD-Brenner“ mit 4-facher CD-RW-Schreibgeschwindigkeit im Zeitalter der 40- und 48-fach CD-Brenner sowieso nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist. Auch das einfache Tempo bei DVD-RWs ist schon längst von der DVD+RW-Riege überholt. Lediglich das 2-fache DVD-R-Schreibtempo ist (noch) konkurrenzfähig.

Mit Key2Audio kopiergeschützte Musik-CDs werden nicht richtig erkannt und können auch nicht abgespielt werden. Da das Laufwerk weder den RAW-DAO-96-Schreibmodus beherrscht noch die 96-CD-Subchannels lesen kann, klappt auch das Kopieren mit Clone-CD nur in wenigen Fällen. Wesentlich unproblematischer stellt sich das Grabben von Key2Audio-CDs mit Programmen wie Audiograbber oder Musicmatch dar. Damit erstellten Wave- oder MP3-Dateien können später wieder zu einer Audio-CD ohne Kopierschutz zusammengestellt werden.

Die Medienschublade (Tray) benötigt 13 Sekunden, um sich zu schließen und eine DVD zu erkennen – bei CDs sind es etwa 15 Sekunden. In Punkto Lautstärke ist kaum was auszusetzen. Nur bei höheren Drehzahlen wird das Laufwerk zwar lauter, im Schnitt aber ist es relativ leise. Zum Lieferumfang gehören die aktuellen Version von AsusDVD, eine OEM-Varainte von Intervideos WinDVD XP 3.1, Ahead Nero 5.9.8.4, die Videobearbeitungssoftware Powerdirector und das Multimedia-Präsentationsprogramm Mediashow. Außerdem legt Asus je ein DVD-R- und ein DVD-RW-Medium, vier Befestigungsschrauben, ein 40-poliges IDE- und ein analoges Audiokabel sowie ein Entriegelungswerkzeug für die Schublade bei. Das Gerät wurde Anfang August eingeführt, ist derzeit aber nur bei wenigen Händlern für durchschnittlich 400 Euro zu haben.

ZDNet.de Redaktion

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