Mit etwa 130 Euro ist das Laufwerk für ein OEM-Produkt aber eindeutig zu teuer. Das drückt die Wertung nach unten. Trotzdem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis noch befriedigend. Allerdings weniger aufgrund der Leistung im CD-Bereich, denn dort hat das Panasonic CW-8572 allerhand Schwierigkeiten: 22,5-fache CD-Leseleistung im Durchschnitt sowie die viel zu hohe mittlere Zugriffszeit von 130 ms, ebenfalls bei CD-Medien, sind gerade noch ausreichend. Bei reinen Daten-CDs sieht es nicht sonderlich besser aus – dort liegen die Werte bei 25-facher CD-Leseleistung und 115 ms mittlere Zugriffszeit entsprechend. Vor Allem beim Lesen von Audio-CDs gibt es arge Probleme. Zwar reicht die 10,5-fach CD-Geschwindigkeit aus, um eine Musik-CD anzuhören und hin- und her zu spulen, doch die niedrige Durchsatzrate wirkt sich insbesondere beim überspielen der Audiotracks von der CD auf die Festplatte negativ aus. Das Tempo beim Audiograbbing ist erwartungsgemäß nur mäßig. So können mit dem Matsushita-Combo-Drive einzelne Musiktitel mit durchschnittlich nur 9,5-facher Geschwindigkeit von der Scheibe „gegriffen“ werden! Die hohe CPU-Belastung beim Lesen von CDs fällt ebenfalls negativ ins Gewicht: Gut 7 Prozent der CPU beansprucht das Pansonic-Gerät bei jedem Zugriff für sich. Das ist etwa viermal soviel wie bei anderen Geräten üblich!

Laut Herstellerangaben soll das CW-8572 CD-Rs mit 16-fachem und CD-RWs mit 10-fachem Tempo beschreiben. In der Praxis stellt sich aber eine völlig andere Situation ein: Das Testergebnis von 9,5x-CD enthält die Zeit für das Brennen des Lead-In und Lead-Out. Diese Ein- und Ausgangsbereiche werden nach wie vor bei allen Brennern mit niedrigem Tempo gebrannt und nehmen in etwa 30 bis 45 Sekunden in Anspruch. Bereinigt man das Messergebnis, entspricht die durchschnittliche Brenngeschwindigkeit somit trotzdem nur etwa dem Faktor 12. Im Vergleich zu den Herstellerangaben ist das einiges weniger.

So schlecht sich das Panasonic-Laufwerk bei CDs verhält, so gut kann es mit DVDs umgehen: 5,4-fach durchschnittliche DVD-Leseleistung bei allen DVD-Medien und 6,4-faches DVD-Tempo bei nur lesbaren DVDs, wie DVD-ROM und DVD-Video sind sehr gute Ergebnisse. Das Laufwerk kann alle DVD-Formate lesen – es gehört zu den ersten Geräten, die die Bezeichnung DVD-Multi tragen. Diese wird vom DVD-Forum für Geräte vergeben, die alle offiziellen beschreibbaren- und wiederbeschreibbaren DVD-Formate, also DVD-R,-RW und DVD-RAM lesen und, falls zutreffend, beschreiben können. Darüber hinaus ist das Laufwerk in der Lage die inoffiziellen Formate der DVD+RW-Allianz zu lesen. Etwas widersprüchlich zur guten Leseperformance ist die unter den Erwartungen liegende DVD-Ripp-Geschwindigkeit, die mit dem 4,3-Fache zwar im annehmbar Beriech liegt, aber nicht zu den Höchstwerten gehört. An der mittleren Zugriffszeit von 162 ms bei DVDs ist kaum was auszusetzen. Der Referenzwert liegt gerade mal acht Prozent niedriger (150 ms).

Außerordentlich gut und typisch für Panasonic ist die Fehlerkorrektur. Eine mit einem horizontal zur Datenspur eingeritzte Kratzer präparierte CD kann zu fast 60 Prozent ausgelesen werden. Eine weitere fehlerhafte CD, mit einem V-Kratzer, stellt gar noch weniger ein Problem dar. Diese wird in etwa der gleichen Zeit wie die Ursprungs-CD (ohne Kratzer) zu hundert Prozent vom Laufwerk ausgelesen.

Äußerlich ist das Laufwerk recht unauffällig. Weder Kopfhöreranschluss noch Lautstärkeregler oder irgendwelche aufgemalten oder eingefräste Logos, nichts dergleichen ist am CW-8572 vorhanden. Nur eine Leuchtdiode und der Auswurfknopf schmücken die Front des Gerätes. Letzterer ist etwas zu weich gefedert und unter den Fingern kaum zu spüren. Eine kleine Schwäche, die aber zu verzeihen ist.

ZDNet.de Redaktion

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