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Logitech Pocket Digital

So hat der Apparat kein LCD-Sucherdisplay, nur eine kleine Anzeige gibt die Basisdaten an: Auflösung, akustisches Signal, Ladezustand und verbleibende Aufnahmen. Die Motivsuche geschieht über einen kleinen optischen Sucher. Der ist schon unpräzise für diejenigen, die gut sehen, für Brillenträger aber wird er besonders problematisch, weil man sich wegen der starken Unschärfe an den Rändern keinen wirklichen Eindruck von der fotografierten Szene machen kann. Man muss sich also damit begnügen, die Bildausschnitte großzügig zu wählen, vor allem bei kurzen Entfernungen, wo das Problem noch deutlicher zutage tritt.

Die Pocket Digital begnügt sich mit einer bescheidenen Optik ohne Zoom oder Autofokus. Das Fixfokus sorgt für Schärfe in der ganzen Bildtiefe, die Blende ist fest. Logitech gibt die Brennweite des Objektivs nicht an, doch nach den Testfotos müsste es ein 35mm- oder ein leichtes Weitwinkel-Objektiv sein. Der Apparat bietet zwei Auflösungen an: 640 x 480 und 1280 x 960, wobei letztere mittels Interpolation erzielt wird, da der CMOS-Sensor VGA-Auflösung (640 x 480) hat. Die Qualität der Bilder ist besser, als es das einfache Objektiv und die begrenzte Auflösung des Sensors (300.000 Pixel) erwarten ließen. Draußen macht der Apparat Bilder, die für die Betrachtung auf dem Bildschirm, die Publizierung im Web oder sogar für die Druckausgabe in kleinem Format (6 x 9 cm) völlig akzeptabel sind. Die Interpolation ist hier völlig gerechtfertigt, die Bildqualität ist bei 1280 x 960 besser als die eines Bildes von 640 x 480, das von einem Bildbearbeitungsprogramm interpoliert wurde. Die Autobrite-Technologie, die Gegenlicht-Effekte ausgleichen soll, verbessert die Belichtung der Aufnahmen beträchtlich.

Man darf von dem kleinen Apparat aber keine Wunder erwarten. Die Aufnahmen sollten sich auf wenig bewegte Motive beschränken, sonst werden sie leicht unscharf. Den Farben fehlt es etwas an Sättigung, und gleichförmige Bereiche (z.B. der Himmel) zeigen ein deutlich sichtbares Raster. Bei schlecht beleuchteten Innenaufnahmen wird es noch schlimmer, weil der Apparat keinen Blitz hat. Obwohl die Pocket Digital kein LCD-Display für die Bildvorschau hat, bietet sie auch eine Funktion zur teilweisen (eine nach der anderen) oder vollständigen Löschung der Aufnahmen. Sie verfügt über einen verzögerten Selbstauslöser, damit man auch selbst auf den Fotos erscheinen kann, sofern man eine Möglichkeit findet, die Kamera in ihrer Position zu fixieren. Die Pocket Digital reagiert schnell: Sie braucht kaum 2 Sekunden für die Initialisierung, eben dieses Intervall sollte auch zwischen zwei Aufnahmen liegen.

Die Laufzeit ist exzellent, was bei Digitalkameras äußerst selten ist. Mit dem Lithium-Polymer-Akku kann man Hunderte von Fotos machen, wohingegen die eingebauten 16 MByte SDRAM 52 Fotos aufnehmen, egal, welche Auflösung man gewählt hat. Das Überspielen der Fotos auf den PC geschieht extrem benutzerfreundlich über das mitgelieferte USB-Kabel, über das auch der Akku wieder aufgeladen wird. Insgesamt wirkt die Pocket Digital wie ein exzellenter kleiner Foto-Notizblock.

ZDNet.de Redaktion

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