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Nikon Coolpix 885

Die 3.21-Megapixel Nikon Coolpix 885 gehört zu einer Serie von Coolpix-Kameras, die darauf abzielen, die Funktionen hochentwickelter Digitalkameras mit einer einfachen Bedienung zu verbinden, die auch unerfahrene Fotografen anlocken soll. Obwohl bei der 885 im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell, der Coolpix 880, auf einige manuelle Einstellungsfunktionen verzichtet wurde, schneidet sie insgesamt dennoch sehr gut ab, da sie eine einfach zu bedienende Kamera für Anfänger ist.

Eine kompakte Coolpix

Die solide gebaute 885 ist kompakter und leichter zu transportieren als die 880, obwohl auch sie das Taschenformat nicht ganz erreicht. Mit zirka 280 Gramm einschließlich Akkus und Speichermedium, einer komfortablen Bedienung und einer schlanken Form eignet sich diese Kamera hervorragend für Aufnahmen mit nur einer Hand. Außerdem gefiel uns die bemerkenswert klare und helle 1,5″ LCD-Anzeige, die aufgrund einer raschen Bildwiederholrate in keinster Weise holprig wirkt.

Über deutlich gekennzeichnete Tasten lassen sich die meistgenutzten Einstellungen bedienen, wobei die 885 eine neue Transfer-Taste besitzt, über die mit einem einzigen Knopfdruck Downloads von Bildern ausgeführt werden können. Über die Quick Review-Taste kann man die zuletzt gemachte Aufnahme betrachten, ohne dabei den Aufnahmemodus verlassen zu müssen. Ein weiteres Plus: Nikon hat das Einstellungsrädchen an der Oberseite der Kamera vereinfacht, so dass die Benutzer nun problemlos vom automatischen in manuelle Aufnahmemodi wechseln, einen voreingestellten Scene-Modus nutzen und den Playback- oder Setup-Modus starten können. Besonders angenehm ist dabei, dass der Movie-Modus nun auch über das Einstellrädchen gewählt werden kann – bei der 880 war er so gut im Aufnahme-Menü versteckt, dass man ihn fast vergessen hätte.

Was fehlt?

Was haben wir am neuen, vereinfachten Einstellungsrädchen der 885 vermisst? Es fehlt nicht nur die Option zur raschen Auswahl vorab gespeicherter Blendenöffnungen und manueller Einstellungen, es können überhaupt keine Blendenöffnungen mehr voreingestellt werden. Die Belichtung kann zwar nach wie vor manuell eingestellt werden, dazu muss jedoch die entsprechende Option im Aufnahme-Menü gewählt werden, so dass der Wechsel zwischen dem programmierten und dem manuellen Modus ziemlich schwierig ist.

Genau wie die 880 bietet auch die 885 nur begrenzte Möglichkeiten für Einstellungen im manuellen Modus: Es kann lediglich zwischen zwei Blendenöffnungen gewählt werden. Diese Funktion ist für fortgeschrittene Benutzer jedoch äußerst wichtig, weshalb eine einfachere Bedienung hier wünschenswert wäre. Denn erst dann könnte die 885 sich gegenüber erfahrenen Fotografen umfassender Einstellungsoptionen der Bildparameter rühmen.

Die breite Palette kreativer Möglichkeiten zur Messung und Einstellung des Weißabgleichs umfasst auch Nikons neues Feature für Weißabgleichs-Belichtungsreihen. Zwölf verfügbare Optionen des Scene-Modus bieten praktische Voreinstellungen für Anfänger und liefern gleichzeitig eine nützliche Hilfe für erfahrenere Fotografen. Allerdings ist nicht jeder Modus unbedingt sinnvoll. Der Modus Museum schaltet z. B. einfach nur den Blitz ab. Optionen wie Night Landscape oder Portrait, Fireworks, Beach/Snow und Copy sind dagegen ganz praktisch.

Scharf geschossen

Mit einem 3fach-Nikkor-Objektiv ausgestattet liefert die 885 scharfe, detaillierte Bilder, die zum Besten zählen, was 3-Megapixel-Kameras in dieser Hinsicht zu bieten haben. Der Makro-Modus ist besonders beeindruckend, da fantastische Nahaufnahmen bis zu einer Entfernung von nur 4 Zentimetern erstellt werden können. Die Farben sind angenehm, obwohl sie stärker gesättigt und weniger natürlich wirken, als dies bei früheren Nikon-Modellen der Fall war. Der automatische Weißabgleich schnitt bei der Mehrzahl unserer Tests zufriedenstellend ab, wobei wir jedoch bessere Ergebnisse mit der Einstellung für Kunstlicht erzielten. Die Funktion der Weißabgleichs-Belichtungsreihen sorgte dafür, dass in Portrait-Aufnahmen ein perfekter Hautton erreicht wurde.

Was uns enttäuschte, war das starke Farbrauschen, das auf unseren Innenaufnahmen zu erkennen war, vor allem auf Blitzlicht-Portraits. Die Kamera verfügt über eine Funktion zur Rauschunterdrückung für längere Belichtungszeiten, die bei Verschlusszeiten von mehr als ¼ Sekunden automatisch aktiviert wird. Das manuelle Aktivieren dieser Funktion bewirkte keine wesentlichen Verbesserungen unserer Blitzlichtaufnahmen. Die Verwendung des Blitzlichts brachte außerdem noch weitere Probleme mit sich, beispielweise verlängerte sich die ohnehin mäßige Verschlussverzögerung noch mehr.

Trotz ihrer Schönheitsfehler ist die Coolpix 885 eine ansprechende kleine Kamera, die im Makro-Bereich kaum zu schlagen ist. Doch die Konkurrenz in diesem Preis-Bereich ist groß. So hat es die 885 im Vergleich zu hochwertigen 3-Megapixel-Modellen wie der Olympus C-3040 Zoom, der Epson PhotoPC 3100Z und sogar der älteren, doch nach wie vor attraktiven Canon PowerShot G1 nicht leicht.

Fazit: Trotz gewisser Nachteile ist die Coolpix 885 eine ansprechende Kamera, die hervorragende Bildqualität und umfassende Funktionen in einem kompakten Design bietet.

ZDNet.de Redaktion

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