Funklöcher: Mobilfunkkonzerne kooperieren beim Netzausbau

Die Mobilfunkkonzerne Telekom, Telefónica und Vodafone wollen künftig beim Ausbau ihrer Mobilfunknetze eng zusammenarbeiten. Ziel sei es, „eine bestmögliche mobile Breitbandversorgung für die Kunden in ganz Deutschland, insbesondere auf dem Land und entlang der Verkehrswege auf Straßen, Schienen und Flüssen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die drei Mobilfunkkonzerne planen bis zu 6000 neue Mobilfunkstandorte koordiniert aufzubauen und zu nutzen. 1&1/Drillisch, die im Zuge der Einführung von 5G ebenfalls in ein eigenes Netz investieren, rufen die drei großen Mobilfunkanbieter auf, sich an dem kooperativen Netzausbau zu beteiligen. Voraussetzung sei jedoch die Bereitschaft, dass sich der Newcomer in gleichem Umfang am Ausbau mitwirkt. Vorgesehen ist, dass die beteiligten Unternehmen eine gleiche Anzahl neuer Standorte errichten, die dann von den Kooperationspartnern nach Bedarf zu gleichen Bedingungen genutzt und mit eigenen Antennen und Netztechnologie ausgerüstet werden können.

Funklöcher: Noch immer gibt es in Deutschland Orte, an denen kein Mobilfunkempfang möglich ist (Screenshot: ZDNet.de).

Nachdem die Mobilfunkbetreiber im Sommer 2019 bei der Versteigerung der neuen 5G-Funklizenzen rund 6,5 Milliarden Euro ausgegeben haben, soll die angestrebte Zusammenarbeit dazu dienen, „auf wirtschaftlich tragbarem Weg weitgehend Funklöcher in wenig besiedelten Regionen und entlang von Verkehrswegen zu schließen.“

Die Kooperation ist auch das Ergebnis der von der Bundesnetzagentur (BNetzA) verhängten Versorgungsauflagen. Die drei Mobilfunkkonzerne halten diese nach wie vor für unverhältnismäßig und rechtswidrig, weshalb sie ihre laufenden Klagen aufrechterhalten.

Das Bundeskartellamt sei über die Kooperationspläne informiert. Ein Verbot der Zusammenarbeit steht nicht zu befürchten, das die Bundesnetzagentur (BNetzA) bereits in der Vergangenheit mehrfach deutlich gemacht habe, dass sie die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur grundsätzlich für sinnvoll hält. Spätestens im Frühjahr 2020 sollen die weiteren Details der Kooperation vertraglich festgelegt werden. Die gemeinsame Netzausbauplanung könnte dann zeitnah starten.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Online-Seminar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Google veröffentlicht neues Sicherheitsupdate für Chrome

Zwei Schwachstellen in Chrome gehören nun der Vergangenheit an. Von ihnen geht ein hohes Risiko…

26 Minuten ago

Digitale Souveränität: ein essenzieller Erfolgsfaktor für Unternehmen

Mit der zunehmenden computerbasierten und globalen Vernetzung gewinnt die digitale Souveränität an rasanter Bedeutung. Viele…

1 Stunde ago

Google schließt kritische Sicherheitslücke in Android 14

Weitere schwerwiegende Fehler stecken in Android 12 und 13. Insgesamt bringt der Mai-Patchday 29 Fixes.

17 Stunden ago

IT Sicherheit: digitale Angriffe sicher abwehren

IT-Sicherheit - Erkennen und Abwehren von digitalen Angriffen

22 Stunden ago

Bestverkaufte Smartphones: Apple und Samsung dominieren

Das iPhone 15 Pro Max ist das meistverkaufte Smartphone im ersten Quartal. Das Galaxy S24…

1 Tag ago

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

2 Tagen ago