Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) haben die Verhaftung von drei Männern bekannt gegeben, die unter dem Verdacht stehen, den weltweit zweitgrößten illegalen Marktplatz im Darknet betrieben zu haben. Zudem wurde die Serverinfrastruktur des Wall Street Market sichergestellt und die zugehörige Domain im Tor-Netzwerk beschlagnahmt.
Über den Wall Street Market wurden nach Angaben der Ermittler vor allem Drogen wie Kokain, Heroin und Amphetamine, gestohlene Daten, gefälschte Dokumente und auch Schadsoftware verkauft. Zuletzt sollen dort über 5400 Verkäufer mehr als 63.000 Angebote eingestellt haben. Die Zahl der Kunden gaben die Ermittler mit 1,15 Millionen an. Die Bezahlung erfolgte in den Kryptowährungen Bitcoin und Monero.
An den Ermittlungen waren auch Strafverfolgungsbehörden aus den USA und den Niederlanden sowie die europäische Polizeibehörde Europol beteiligt. Die drei deutschen Staatsangehörigen wurden demnach bereits im März 2019 identifiziert.
Am 23. April sollen die mutmaßlichen Täter begonnen haben, die Schließung des Marktplatzes einzuleiten und von Kunden hinterlegte Geldbeträge auf eigene Konten zu übertragen. Daraufhin leitete das BKA umfangreiche Maßnahmen ein, die schließlich zu den Hausdurchsuchungen und Verhaftungen führten. Bei den Verdächtigen fanden die Ermittler 550.000 Euro in Bar und Kryptowährungen in sechsstelliger Höhe sowie mehrere hochwertige Kraftfahrzeuge. Neben den Geldbeträgen wurden auch Beweismittel wie Computer und Datenträger sichergestellt. Der 22-Jährige war zudem im Besitz einer Schusswaffe.
In den USA wurden zudem zwei Anbieter von Betäubungsmitteln identifiziert und festgenommen. In deren Wohnungen fanden die Ermittler Drogen, Waffen und Bargeldbestände in Millionenhöhe.
Der sogenannte Dream Market, der als größte illegale Handelsplattform im Darknet angesehen wird, hatte ursprünglich seine Schließung zum 30. April angekündigt – ab dem Zeitpunkt hatten die Betreiber des Wall Street Market ihren Betrieb bereits eingestellt. Der Dream Market ist entgegen seiner Ankündigung allerdings noch im Tor-Netzwerk erreichbar und auch aktiv.
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