Categories: Cloud

Ground Station: AWS startet Satelliten-Service

Mit AWS Ground Station baut Amazons Cloudsparte einen Bodenstation-Service für Satelliten auf. Das kündigte Andy Jassy, CEO von Amazon Web Services (AWS), auf der Konferenz re:Invent in Las Vegas an. Zwei Bodenstationen sind demnach schon in Betrieb, und bis Mitte nächsten Jahres sollen zehn weitere folgen.

Laut Jassy wurde das Angebot von Kunden nachgefragt. „Wenn Sie diese Daten nehmen und etwas damit anfangen wollen, dann brauchen Sie eine Infrastruktur, um sie zu speichern, zu verarbeiten und zu analysieren“, erklärte er. „Abgesehen von der Komplexität ist das auch teuer. ‚Da sind so viele Daten im Weltraum und so viele Anwendungen, die diese Daten nutzen wollen‘, sagten Kunden zu uns.“

Amazons Cloudsparte sah ihre globale Präsenz mit 19 Regionen sowie zahlreichen Rechenzentren rund um die Welt als gute Voraussetzung, um die gewaltigen Datenmengen zu verwerten, die Satelliten laufend produzieren. „Wir glauben, dass es die Analyse von Satellitendaten dramatisch vereinfacht und verbilligt“, sagte Jassy weiter. Hinsichtlich der Kosten bewirke AWS Ground Station das, was Amazon EC2 mit der Bereitstellung von Computing geleistet habe.

Jede Bodenstation ist an eine bestimmte AWS-Region angeschlossen. Die Rohdaten der Satelliten gelangen dann zur Weiterverarbeitung in eine EC2-Instanz. Zu den ersten Kunden, die den Service erproben, gehören Lockheed Martin, Capella Space und Open Cosmos. Wenn die 12 Bodenstationen bis Mitte 2019 eingerichtet sind, will AWS je nach Nutzung und Bedarf zusätzliche Stationen und Antennen hinzufügen. Die Preise berechnet AWS je Minute einer Abwärtsverbindung des Satelliten, wobei es möglich ist, Minutenblöcke im voraus zu kaufen.

Amazon Web Services kündigte außerdem eine strategische Zusammenarbeit mit dem Rüstungs- und Technologiekonzern Lockheed Martin an. Diese sieht eine Integration der AWS-Bodenstationen mit Verge (Virtual Resilient Ground) (PDF) von Lockheed Martin vor, das als flexible, preisgünstige und an die Cloud angebundene Lösung für die Satelliten-Boden-Kommunikation konzipiert ist. Als verteiltes Netzwerk von relativ kostengünstigen Bodenantennen erlaubt Verge, mehrere Datenströme von Satelliten gleichzeitig aufzufangen.

[mit Material von Stephanie Condon und Asha McLean, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

2 Stunden ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

6 Stunden ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

6 Stunden ago

Microsoft stellt kleines KI-Modell Phi-3 Mini vor

Seine Trainingsdaten umfassen 3,8 Milliarden Parameter. Laut Microsoft bietet es eine ähnliche Leistung wie OpenAIs…

7 Stunden ago

Google schließt kritische Sicherheitslücke in Chrome

Sie erlaubt eine Remotecodeausführung außerhalb der Sandbox. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

9 Stunden ago

Microsoft beseitigt Fehler im März-Sicherheitsupdate für Exchange Server

Probleme treten vor allem bei Nutzern von Outlook Web Access auf. Das optionale Hotfix-Update für…

1 Tag ago