TeamViewer veröffentlicht Notfall-Patch für kritische Sicherheitslücke

TeamViewer hat ein Sicherheitsupdate veröffentlicht, das eine als kritisch eingestufte Anfälligkeit in der Fernwartungssoftware beseitigen soll. Sie erlaubt es einem Angreifer, in eine laufende Screensharing-Sitzung einzugreifen und ohne dessen Zustimmung die Kontrolle über Maus und Tastatur eines Nutzers zu übernehmen.

Bekannt wurde die Schwachstelle bereits am Montag über einen Reddit-Nutzer namens xpl0yt. Er warnte andere Nutzer vor der Sicherheitslücke und verlinkte in seinem Beitrag auf Beispielcode für einen Exploit. Dabei handelt es sich um eine auf GitHub gehostete C++-DLL-Datei, die in der Lage ist, die Berechtigungen von TeamViewer zu überschreiben.

Dem Eintrag auf GitHub zufolge wurde der Proof-of-Concept von einem Nutzer namens gellin hochgeladen. Er will den Code erfolgreich mit TeamViewer 13.0.5058 getestet haben. Demnach ist es möglich, die Funktion „Richtungswechsel“ zu aktivieren, ohne dass ein Nutzer die Berechtigung dazu erteilt, was wiederum die vollständige Steuerung eines Systems aus der Ferne erlaubt. Die Sicherheitseinstellungen auf Seiten des Opfers werden dabei nicht berücksichtigt.

TeamViewer bestätigte die Schwachstelle umgehend und veröffentlichte bereits am Dienstag einen Fix für die Windows-Version. Für Mac OS X und Linux sollen seit gestern ebenfalls Patches zur Verfügung stehen, wie ThreatPost berichtet. Die Verteilung erfolgt automatisch über die Update-Funktion der Fernwartungsssoftware.

„Sobald der Code in den Prozess eingeschleust wurde, ändert er Speicherwerte im eigenen Prozess, die GUI-Elemente für die Option zur Änderung der Richtung der Sitzung freischalten“, erklärte der Nutzer gellin gegenüber ThreatPost. „Sobald der Richtungswechsel gestartet wird, gibt es serverseitig keine zusätzliche Prüfung, bevor der Zugang gewährt wird.“

Die anfällige und jetzt gepatchte Version 13 hatte Teamviewer erst im vergangenen Monat eingeführt. Sie verbesserte die Fernwartungsfunktionen, reduzierte die CPU-Belastung und ergänzte Funktionen des neuen nativen Linux-Clients. Zudem können Nutzer eine neue Bedienoberfläche testen.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Infostealer-Angriffe: 51 kompromittierte Account-Zugänge pro Gerät

Mehr als die Hälfte aller Infostealer-Angriffe treffen Unternehmensrechner.

1 Stunde ago

Bestverkaufte Smartphones: Apple und Samsung dominieren

Das iPhone 15 Pro Max ist das meistverkaufte Smartphone im ersten Quartal. Das Galaxy S24…

1 Stunde ago

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

18 Stunden ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

20 Stunden ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

2 Tagen ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

3 Tagen ago