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AMD: Neue Ryzen-Prozessoren ab sofort vorbestellbar

AMD hat wie erwartet den offiziellen Verkaufsstart seiner kommenden Desktop-CPU-Generation Ryzen angekündigt. Die ersten drei Modelle werden ab 2. März ausgeliefert. Vorbestellbar sind sie jedoch, zusammen mit den zugehörigen Mainboards, ab sofort. Laut Pressemitteilung beteiligen sich hierzulande die Online-Händler Alternate und Mindfactory an der Aktion.

Den Anfang machen die Modelle Ryzen 7 1800X, 1700X und 1700, wobei das X in der Produktbezeichnung bedeutet, dass diese Prozessoren AMDs Extended-Frequency-Range-Technologie unterstützen. Der erweiterte Frequenzbereich erlaubt in Abhängigkeit von der zur Verfügung stehenden Kühlung höhere Geschwindigkeiten als die Werte, die AMD für Basis- und Turbo-Takt angibt.

AMD bietet den Ryzen 7 zum Start in drei Varianten mit jeweils acht Kernen an (Bild: AMD).

Das Top-Modell Ryzen 7 1800X kostet hierzulande derzeit 559 Euro. Dafür erhalten Kunden eine 3,6 GHz schnelle CPU, die im Turbomodus bis zu 4 GHz erreicht. 439 Euro ruft der Handel für den Ryzen 7 1700X auf, den AMD mit 3,4 beziehungsweise 3,8 GHz spezifiziert. Beide Modelle verfügen über acht Kerne, die insgesamt 16 Threads gleichzeitig ausführen können, und 16 MByte Level-3-Cache. Ein CPU-Kühler ist jeweils nicht im Lieferumfang.

Den legt AMD jedoch dem 359 Euro teuren Ryzen 7 1700 bei. Der Achtkern-Prozessor erreicht bis zu 3,7 GHz, wobei sein Basistakt bei 3 GHz liegt. Dadurch soll der TDP-Wert auf 65 Watt sinken. Laut AMD soll es sich damit um den weltweit geringsten TDP-Wert einer Octa-Core-CPU handeln. Die beiden Spitzenmodelle sollen hingegen bis zu 95 Watt verbrauchen.

Anlässlich der Ankündigung des Verkaufsstarts präsentierte AMD auch weitere Benchmark-Ergebnisse seiner neuen Prozessoren. Wie Ars Technica berichtet, erzielte der Ryzen 7 1800X im Cinebench R 15 Multithreaded-Rendering-Test einen um 9 Prozent höheren Wert als Intels i7-6900K. Beim Single-Thread-Test sollen beide Prozessoren gleichauf liegen.

Der Ryzen 7 1700 hängt den ähnlich teuren Intel Core i7-7700K laut AMD bei Benchmarks deutlich ab (Bild: AMD).

Ein deutlicherer Unterschied soll sich zwischen dem Ryzen 7 1700 und Intels hierzulande rund 380 Euro teurem Core i7-7700K ergeben. Da letzterer nur 4 Kerne hat und maximal 8 Threads ausführen kann, soll die AMD-CPU dank 8 Kernen und 16 Threads im Multithreaded-Test von Cinebench 46 Prozent schneller sein als das Intel-Produkt. Unabhängige Benchmarks sollen ab Anfang kommender Woche vorliegen.

Die jetzt verfügbaren Ryzen-Prozessoren sollen sogar AMDs im Dezember 2016 ausgegebenes Ziel, die „Instructions per Clock“-Rate um 40 Prozent zu erhöhen, übertreffen. AMD-CEO Lisa Su sprach bei der Vorstellung der CPUs von einer Verbesserung von 52 Prozent.

Bei den Instructions per Clock übertrifft Ryzen laut AMD-Chefin Lisa Su sogar die eigenen Erwartungen (Bild: AMD).

Ermöglicht wird dies durch die neuen auf der Zen-Architektur basierenden Prozessorkerne sowie neue Techniken, die AMD unter dem Namen SenseMI zusammenfasst. Unter anderem sollen mehr als 100 integrierte Sensoren Spannung, Leistung und Temperatur präzise erfassen, um eine optimale Steuerung der Kernspannung und des Prozessortakts sowie einen minimalen Energieverbrauch zu ermöglichen.

Die Prozessorgeschwindigkeit kann Ryzen dank der Sensoren und einer intelligenten Logik in Schritten von 25 MHz anpassen – und zwar laut AMD bis zu 1000-mal pro Sekunde. Neural Net Prediction soll mithilfe künstlicher Intelligenz die Ausführung häufig benutzter Anwendungen beschleunigen. Smart Prefetch ist wiederum ein Learning-Algorithmus, der das Verhalten von Software erfasst, um deren Anforderungen vorherzusagen und Daten im Voraus bereitzustellen.

„Der Zen-Kern im Herz unserer Ryzen-Prozessoren ist das Ergebnis von Tausenden Stunden Entwicklungsarbeit und liefert ein neues Erlebnis für High-End-PC- und -Workstation-Nutzer“, hatte Su im Dezember erklärt. „Ryzen-Prozessoren mit SenseMI-Technologie stehen für den Geist der Innovation, der alles bei AMD antreibt.“

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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