Malwarebytes übernimmt AdwCleaner

Malwarebytes, Anbieter von Sicherheitslösungen, hat heute die Übernahme von AdwCleaner, einem Programm zur Entfernung von potentiell unerwünschten Programmen (PUPs), Adware, Toolbars und anderer ungewollter Software von ToolsLib, bekannt gegeben. AdwCleaner wird zunächst seinen aktuellen Namen beibehalten und um das Malwarebytes-Branding ergänzt.

Malwarebytes seinerseits hat sich verpflichtet, die Mission der AdwCleaner-Produkte und seiner Funktionen zu erhalten. Auf diese Weise will Malwarebytes eine höhere Bekanntheit der Marke in den wachsenden Märkten in Europa, Asien und anderen Ländern schaffen. Malwarebytes plant viele der von AdwCleaner eigen entwickelten Technologien und Erkennungssysteme in seine Flagship-Produkte für Privatanwender und Unternehmen zu integrieren. Die Einzelheiten der Vereinbarung wurden nicht veröffentlicht.

AdwCleaner wird sowohl von Privatanwendern als auch Unternehmen dem Anbieter zufolge aktuell mehr als 200.000-mal pro Tag heruntergeladen. Die Software zählt damit zu den am meisten heruntergeladenen Programmen und findet sich auch bei ZDNet unter den Top-Downloads. Die Zahl der Installationen beläuft sich laut Hersteller inzwischen auf 200 Millionen.

Was die Gründergeschichte von AdwCleaner und Malwarebytes finden sich viele Ähnlichkeiten. 2011 gründeten drei Studenten aus Frankreich AdwCleaner. Jérôme Boursier und Corentin Chepeau, zwei der Gründer, veröffentlichten dieses Jahr die sechste Version. Beide Mitgründer werden technische Positionen bei Malwarebytes übernehmen und Forschung betreiben.

Malwarebytes vertritt die Überzeugung, dass „Privatnutzer und Unternehmen eine digitale Welt ohne Malware verdient haben“. Dieses Engagement hat sich weiterentwickelt und schließt nun auch potentiell unerwünschte Programme (PUPs) mit ein. Die Übernahme von AdwCleaner bestärkt den Einsatz des Unternehmens für die Eliminierung dieses wachsenden Problems für Internetnutzer.

Die Softwarebestandteile von potentiell unerwünschten Programmen werden oft in seriös aussehenden Downloads gebündelt oder greifen auf Rechte zu, die über ihren vorgesehenen Nutzen hinausgehen, wie beispielsweise das Einfügen eines Codes, die Weiterleitung zu fremden Webseiten oder das Ausspionieren von Passwörtern, um anschließend ein Root-Zertifikat auf dem Endpunkt zu installieren. Die PUPs-Problematik besteht inzwischen nicht mehr nur bei privaten Anwendern, sondern ist auch im Enterprise-Bereich relevant, vor allem da immer mehr Unternehmen private Geräte in ihrem Netzwerk zulassen.

„Während gefährliche Malware immer weiter zunimmt, gibt es auch eine wachsende Anzahl an Programmen, die sich in einer legalen Grauzone ansiedeln und fragwürdige Ziele verfolgen“, sagt Marcin Kleczynski, CEO von Malwarebytes. „Wir haben PUPs entdeckt, die offenkundig illegal waren; die meisten sind sittenwidrig und missbrauchen Zugriffsrechte, aus diesem Grund nehmen wir eine solche kompromisslose Haltung gegen sie ein. Die Akquisition wird uns dabei helfen. Viele PUPs stellen ein zunehmendes Sicherheitsrisiko dar. Letztes Jahr haben wir zehn Millionen PUPs pro Monat entfernt. Die Beseitigung von PUPs wird Computer von Unternehmen und Privatnutzern sicherer machen.“

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ZDNet.de Redaktion

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