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ImageMagick: Zahlreiche Websites von Sicherheitslücke betroffen

Das freie Softwarepaket ImageMagick enthält verschiedene Fehler, darunter eine besonders schwere Sicherheitslücke, die Angreifern mit einem trivialen Exploit Remotecodeausführung erlaubt. Da die Software auf Millionen von Webservern für die Bearbeitung und stapelweise Anpassung von Bildern zum Einsatz kommt, ist eine unbekannte Zahl von Websites gefährdet. Zahlreiche Plug-ins für die Bildbearbeitung basieren auf der ImageMagick-Bibliothek, darunter Imagick (PHP), Rmagick (Ruby) und ImageMagick (Node.js).

Ein veröffentlichtes Exploit wird bereits aktiv genutzt. Bislang verfügbare Patches reichen offenbar nicht aus, um die Schwachstelle wirksam zu beseitigen. Die Entwickler haben die Veröffentlichung weiterer Updates angekündigt.

Die Sicherheitslücke wird mit CVE-2016–3714 bezeichnet. Sicherheitsexperte Ryan Huber von Slack schlägt als merkfähigere Benennung ImageTragick vor. „Angreifer nutzen die Anfälligkeit aus, indem sie bösartig präparierte Bilder zu Webanwendungen hochladen, die die ImageMagick-Bibliothek für ihre Verarbeitung nutzen“, zitiert CSO Sicherheitsforscher und Metsploit-Gründer HD Moore. „Da ist jede Menge Angriffsfläche.“

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Die Entdeckung der gefährlichen Lücke wird Nikolay Ermishkin vom Mail.Ru-Sicherheitsteam zugeschrieben. Eine ausführliche Darstellung der Problematik ist bei Openwall.com zu finden. Um die Gefährdung abzuschwächen, solange keine wirksamen Updates installiert sind, empfehlen Experten zwei verschiedene Maßnahmen, die am besten zusammen umgesetzt werden sollen.

Zum einen soll eine Verifizierung aller Bilddateien dahingehend erfolgen, ob die zu erwarteten „Magic Bytes“ den unterstützten Bilddateitypen gelten, bevor sie zur Verarbeitung an ImageMagick übergeben werden. Es geht dabei um Dateisignaturen, die auch als „Magische Zahlen“ bekannt sind und am Dateibeginn ein bestimmtes Dateiformat kennzeichnen. Darüber hinaus soll eine Richtliniendatei die anfälligen ImageMagick-Coder sperren.

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ZDNet.de Redaktion

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