Kaspersky Lab ist es gelungen, die Verschlüsselung der Ransomware CryptXXX zu knacken. Mit einem von ihm bereitgestellten Entschlüsselungstool können Opfer ihre verschlüsselten Dateien wiederherstellen. Dazu liefert der Sicherheitsanbieter auch gleich eine deutschsprachige Anleitung.
Einmal installiert verschlüsselt der Trojaner Dateien auf dem infizierten System und fügt dem Dateinamen die Endung „.crypt“ hinzu. Opfer werden im Anschluss darüber informiert, dass ihre Dateien mit Hilfe des RSA-4096-Algorithmus verschlüsselt wurden. Zugleich erhalten sie eine Lösegeldforderung in Bitcoin in Höhe von mehr als 400 Euro. Kommen sie dieser nach, sollen ihre Daten wieder entschlüsselt werden.
Besonders perfide an CryptXXX ist, dass es auch Dateien auf angeschlossenen Speichermedien verschlüsselt und versucht, vertrauliche Daten auszuspähen sowie auf dem Rechner vorhandenes Bitcoin-Guthaben zu stehlen. Laut Kaspersky Lab sind derzeit 50 Varianten von CryptXXX im Umlauf. Seiner Analyse zufolge gibt es keinen universellen Algorithmus, mit dem sich die teils verschiedenen Verschlüsselungen knacken lassen. Allerdings habe sich die Behauptung der Angreifer, eine RSA-4096-Verschlüsselung einzusetzen, als falsch herausgestellt.
Am besten sei es jedoch, mit einer Sicherheitslösung von Vornherein zu verhindern, dass die Ransomware überhaupt auf das System gelangt, erklärt Sicherheitsexperte John Snow in einem Blogbeitrag. „Unser Entschlüsselungstool funktioniert zwar aktuell, aber Kriminelle können schon bald eine neue Version der Ransomware veröffentlichen, die schlauer agiert. Es kommt sehr oft vor, dass Malware-Code auf eine Weise verändert wird, die eine Entschlüsselung der infizierten Dateien unmöglich macht.“
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat gerade Ergebnisse einer Umfrage zu Ransomware-Infektionen in der deutschen Wirtschaft vorgelegt. Demnach war ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen in den letzten sechs Monaten von Erpressersoftware betroffen. Zu den Opfern gehörten Firmen aller Größenordnungen. 95,3 Prozent gingen nicht auf die Lösegeldforderungen ein. 2,1 Prozent zahlten Lösegeld, 2,6 Prozent machten dazu keine Angaben. Strafanzeige stellten lediglich 18 Prozent.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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