Google hat angekündigt, ein Entwicklerteam in Singapur aufbauen zu wollen. Den Grundstock soll das neunköpfige Team von Pie bilden, eines Kommunikationsdiensts, den Google zu diesem Zweck für eine unbekannte Summe übernommen hat.
Die App von Pie wird eingestellt. Ergänzend umwirbt Google Entwickler und Hochschulabgänger der Region. Beispielsweise hat es ein zwölfmonatiges Praktikum eingerichtet, das in seinem Büro im australischen Sydney stattfindet. Und schließlich lädt Google aus Südostasien stammende Mitarbeiter ein, sich in ihre Heimat zurückversetzen zu lassen.
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Die Region Südostasien liegt benachbart zu China, Indien und Australien, die ihre Grenzen markieren. Sie beheimatet 600 Millionen Menschen, davon allein 240 Millionen im Inselstaat Indonesien. Die nächstgrößeren ihr angehörenden Nationen sind Vietnam, Thailand und Myanmar. Google könnte sich dort ähnlich systematisch engagieren wie in Indien, wo es ein Youtube-Produktionsstudio eröffnete und kostenloses WLAN in Zügen einführte.
Google-Manager Cesar Sengupta, der als Vizepräsident die Initiative „Die nächste Milliarde Nutzer“ anführt, erklärt, der Erstkontakt mit dem Internet verlaufe heute anders als einst für viele Amerikaner: Der erste „Computer“ sei zumeist ein billiges Smartphone. Netzzugänge seien teuer und oft nicht viele relevante Inhalte in der Landessprache verfügbar. „Diese Probleme lassen sich nicht leicht lösen, aber wir wollen es versuchen und gründen darum ein neues Entwicklungsteam in Singapur.“
US-Chiphersteller Qualcomm beispielsweise unterhält seit 2012 ein Forschungszentrum in Singapur. Google hat dort immerhin eine vertriebsorientierte Niederlassung: Für Steuervermeidungstaktiken spielt Singapur in Asien und Ozeanien eine ähnliche Rolle wie Irland in Europa. Es lockt internationale Großunternehmen durch niedrige Steuersätze, die dann über eine örtliche Niederlassung Einkünfte aus anderen Ländern versteuern – etwa aus Australien.
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