Lenovo meldet Gewinneinbruch von 80 Prozent und kündigt Entlassungen an

Lenovo hat im ersten Fiskalquartal 2016 lediglich einen Gewinn vor Steuern von 52 Millionen Dollar erwirtschaftet. Das entspricht einem Rückgang von 80 Prozent (PDF) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn brach um 67 Prozent auf 96 Millionen Dollar ein. Seinen Umsatz steigerte das chinesische Unternehmen indes um 3 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar.

Das schlechte Ergebnis begründet Lenovo mit „ernsten Herausforderungen“ durch einen deutlichen Rückgang der PC- und Tablet-Verkäufe weltweit. Auch das Wachstum in seinem Heimatmarkt China habe sich abgeschwächt. Als Folge baut das Unternehmen 3200 Stellen außerhalb der Fertigung ab, was etwa 10 Prozent der Belegschaft in diesem Bereich entspricht. Davon verspricht es sich im zweiten Halbjahr Einsparungen in Höhe von 650 Millionen Dollar und danach von 1,35 Milliarden Dollar jährlich. Die Restrukturierung selbst soll allerdings 600 Millionen Dollar kosten.

„Diese Schritte machen wir nicht leichtfertig“, schreibt Lenovo-CEO Yuanqing Yang in einem Brief an seine Mitarbeiter. „Wir werden mit Logik und Respekt, Schnelligkeit und Präzision, Klarheit und Beständigkeit reagieren, während wir diese Änderungen umsetzen.“ Der Jobabbau soll ihm zufolge kurzfristig vollzogen werden.

Die Mobilsparte soll im Rahmen der Restrukturierung ihr Portfolio ausdünnen. Im Smartphonebereich setzt Lenovo künftig in erster Linie auf seine Marke Motorola – der Abbau überschüssiger Lagerbestände soll die Bilanz des zweiten Fiskalquartals indes mit 300 Millionen Dollar belasten. Die PC-Sparte strebt ebenfalls eine Kostensenkung an – und einen Marktanteil von 30 Prozent.

Die PC Group lieferte zwischen April und Juni insgesamt 13,5 Millionen Computer aus, 7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Trotzdem habe Lenovo in allen Regionen weltweit seinen Marktanteil erhöht. Die Tablet-Verkäufe verbesserten sich um 5,6 Prozent auf 2,5 Millionen Einheiten.

Die Verkäufe der Smartphone-Sparte kletterten um 33 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. 1,2 Milliarden Dollar steuerte die Tochter Motorola bei. Die Absatzzahlen erhöhten sich indes nur um 2 Prozent auf 16,2 Millionen Einheiten. Motorola lieferte mit 5,9 Millionen Einheiten rund ein Drittel weniger Smartphones aus als im zweiten Quartal 2014. Trotzdem soll die gesamte Mobile Business Group in den nächsten zwei bis drei Quartalen schwarze Zahlen schreiben.

Die Enterprise Group versechsfachte ihren Umsatz auf 1,1 Milliarden Dollar, allerdings nur mithilfe der von IBM übernommenen x86-Serversparte. Trotz des deutlichen Umsatzplus steht unter dem Strich ein operativer Verlust von 40 Millionen Dollar.

[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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