Categories: Workspace

Yahoo schließt seinen Kartendienst

Yahoo hat die Schließung seines Online-Angebots für Routenplanung und Verkehrsinformationen angekündigt. Einem Blogeintrag von Amotz Maimon zufolge, Chief Architect bei Yahoo, wird der Kartendienst Ende Juni eingestellt. Yahoo hatte das Produkt vor rund acht Jahren eingeführt.

Allerdings verschwindet der Dienst nicht komplett. Einige andere Services des Internetkonzerns sollen weiter Funktionen bieten, die auf Yahoo Maps basieren. Dazu zählen die Yahoo-Suche und auch der Bilderdienst Flickr.

„Wir haben die Entscheidung getroffen, um unsere Ressourcen besser an Yahoos Prioritäten anzupassen, da sich unser Geschäft seit dem Start von Yahoo Maps weiterentwickelt hat“, schreibt Maimon.

Der neuen Produkt-Priorisierung fallen noch weitere Angebote zum Opfer. Yahoo stellt beispielsweise den Support für Yahoo Mail unter iOS 4 und früher aus Sicherheitsgründen am 15. Juni ein. Davon ist allerdings nur Apples eigene E-Mail-App betroffen. Auf solchen Geräten kann der E-Mail-Dienst weiterhin im Browser genutzt werden.

Zudem wird ab 15. Juni mindestens Mac OS X 10.8 Mountain Lion für die Synchronisierung mit Yahoo Kontakten benötigt. Auch hier verweist das Unternehmen auf Yahoo Mail im Browser als mögliche Alternative.

Ebenfalls Ende Juni ist hierzulande Yahoo TV nicht mehr verfügbar. Davon sind auch Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Spanien betroffen.

Nutzer von Yahoo Pipes, einem Dienst, der RSS-Feeds zur Erstellung neuer Anwendungen kombiniert, können ab 30. August keine neuen Pipes erstellen. Die Pipes-Infrastruktur hält Yahoo noch bis 30. September vor, allerdings nur im Lesemodus. Entwickler haben bis dahin die Möglichkeit, ihre Daten zu exportieren.

„Bei Yahoo konzentrieren wir uns weiter auf unsere wichtigsten Produktsäulen: Suche, Kommunikation und Digitale Inhalte“, so Maimon weiter. „Im Rahmen unserer Ausrichtung schauen wir uns vorhandene Produkte und Dienste sehr genau an, um sicherzustellen, dass unsere Ressourcen klug und mit einem klaren Zweck eingesetzt werden. Schließlich wollen wir ihnen die bestmöglichen Produkte und Plattformen bieten.“

Yahoo-CEO Marissa Mayer versucht schon länger, den Internetkonzern neu auszurichten und zu verjüngen. Seitdem sie an der Spitze des Unternehmens steht, hat sie beispielsweise alle mobilen Angebote von Yahoo überarbeitet und mehr als 60 Produkte eingestellt, darunter auch Yahoo Directory. Der Webkatalog legte vor 20 Jahren den Grundstein für den Erfolg des Internetportals Yahoo.

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

1 Tag ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

2 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

3 Tagen ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

3 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

3 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

3 Tagen ago