Android: SMS-Wurm Selfmite ist zurück

Sicherheitsspezialist AdaptiveMobile hat eine zweite Variante des im Juni entdeckten SMS-Wurms Selfmite aufgespürt. Die auf den Namen Selmite.b getaufte Version hat in den letzten zehn Tagen nach Angabe der Firma über 150.000 Textnachrichten von mehr als 100 infizierten Geräten aus 16 Ländern verschickt.

Die Nachrichten enthalten einen Link, der bei Aktivierung auf Android-Geräten zwei Icons installiert. Die Malware-Autoren nutzen dafür die Logos der App Stores Mobogenie und Mobo Market. Klickt man auf eines der Logos erscheinen auf dem Display, je nach geografischer Zugehörigkeit der IP-Adresse, unterschiedliche Inhalte. Diese reichen über App-Angebote zur Absicherung des Smartphones bis hin zu Glücksspielen.

Das Ziel von Selfmite.b ist es, den Nutzer zur Installation respektive Nutzung bestimmter Anwendungen zu motivieren. Dafür werden die Autoren der Malware nach Angaben von AdaptiveMobile honoriert. Obwohl die Verbreitung von Selfmite.b über Android-Smartphones realisiert wird, können natürlich auch iOS-Anwender eine Spam-SMS erhalten. Diese werden zu einer kostenpflichtigen Fitness-App im App Store von Apple umgeleitet.

Die Infektion von Android-Smartphones mit Selfmite.b erfolgt über eine präparierte Google+-APK. Die Installation von Programmen aus externen Quellen ist bei Android-Geräten allerdings nur möglich, wenn der Anwender unter Einstellungen – Sicherheit die Option „Unbekannte Quellen“ aktiviert hat.  Daher schätzt AdaptiveMobile die Verbreitungsgefahr von Selfmite.b auch nicht als besonders hoch ein.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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